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AMS

24. Jänner 2018 / 10:37 Uhr

E-Mail offenbart AMS-Praktiken: Mitarbeiter nicht immer motiviert, Arbeitslose zu vermitteln

Mitarbeitern des Arbeitsmarktservice (AMS) soll anscheinend die Motivation fehlen, Arbeitssuchende an Firmen zu vermitteln, wenn die Stellen für ein anderes Bundesland gesucht werden als der Sitz der AMS-Filiale, wo der Unternehmer ansucht. Diesen Vorwurf erhob ein Unternehmer, der sich an unzensuriert.at gewandt hatte. Konkret hatte der Unternehmer mit Sitz in Niederösterreich einen Auftrag in Salzburg und suchte für dort Angestellte. Der AMS-Mitarbeiter soll ihm mitgeteilt haben, dass er “ungern” dieser Arbeit nachgehe, weil den Erfolg eine andere AMS-Stelle feiern würde. Das AMS bestritt Anfangs, dass eine derartige Äußerung erfolgt sein soll.

AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler in einer offiziellen Reaktion:

Meine internen Recherchen ergaben, dass alle unsere “dafür” in Frage kommenden KollegInnen sicher sind, dass sie diese Antwort nicht gegeben haben. Wir sind gerade dabei, dem vertieft nachzugehen und ich  werden Sie über das Ergebnis unserer interne Ermittlungen in den nächsten Tagen in Kenntnis setzen. Vorweg darf ich Ihnen sagen, dass diese kolportierte Antwort weder dem Gesetz (Arbeitslosenversicherungsgesetz) entspricht noch den Prinzipien des AMS und schon gar nicht denen des AMS NÖ entspricht – wir haben die höchste Sanktionsquote bei Arbeitsunwilligkeit in Österreich.

In einer internen Nachricht allerdings, die versehentlich weitergeleitet und unzensuriert.at zugespielt wurde, meinte Fakler:

Das Thema kennen wir “ja” als internes aber dass unsere KollegInnen das auch unseren KundInnen sagen, ist an “Ungeschicklichkeit” (um kein deutlicheres Wort zu verwenden) kaum mehr zu übertreffen.

Damit konfrontiert antwortete der Landegeschäftsführer erneut. Unzensuriert veröffentlicht auszugsweise drei Absätze:

Dass es auf MitarbeiterInnenebene immer wieder über dieses Thema (ich buche die offene Stelle ein, habe also die Arbeit mit der Anlage des Suchprofiles und der edv-technischen Bearbeitung und eine andere Landesorganisation besetzt diese Stelle und “feiert” den Erfolg und ich hatte die Arbeit) eine AMS-interne Diskussion gibt, ist so und bestreite ich auch nicht.

Wie bereits gesagt/geschrieben ergaben unsere Ermittlungen, dass unsere KollegInnen in Schwechat glaubhaft versichert haben, “so etwas” prinzipiell nicht zu sagen und auch im konkreten Fall nicht gesagt zu haben. Andererseits glaube ich auch nicht, dass der Unternehmer, der mir das erzählt, sich die “Sache aus den Fingern gezogen hat”.

Wie auch immer, ich habe dem Unternehmer gesagt und kann auch nur Ihnen sagen, dass ich mich, sollte das so gesagt worden sein, dafür ganz offiziell entschuldige und diese “Denke” den Grundsätzen des AMS Österreich, des AMS Niederösterreich und meinem Verständnis der AMS-Aufgaben diametral widerspricht.

 

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