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Immer mehr Länder zensieren das Internet

27. Jänner 2018 / 01:25 Uhr

Freies Internet für alle – VPNs gegen Zensur im Netz

Dass wir uns in Deutschland in vielen Dingen wirklich glücklich schätzen können, fällt bei unserer Kultur des Nörgelns und der steten Beschwerde kaum auf. Eines der modernen Luxusgüter, den freien Zugang zu Informationen, wissen wir bei unserer täglichen Nutzung kaum zu schätzen.

Doch in anderen Ländern der Welt sind die Regierungen mit der Verbreitung von Informationen nicht umsichtig und zensieren das Internet. VPNs helfen den Bürgern, dennoch den Weg ins Netz zu finden.

Die Definition des VPNs und Einsatzzwecke

VPN steht für Virtual Private Network und schafft eine virtuelle Verbindung ins Internet von einem anderen Punkt aus als vom eigenen heimischen Rechner. Dadurch loggen PC, Smartphone oder Tablet sich über einen Kommunikationsumweg ein.

Besondere Hardware ist hierfür nicht zwingend erforderlich, ein VPN gibt es lediglich in der Form von Software – was aber im Gegenzug dedizierte Geräte nicht ausschließt. Nutzen wir als Privatpersonen in unseren Breitengraden aber VPNs, dann in der Regel als App.

VPNs kommen hierzulande etwa bei Universitäten und Unternehmen zum Einsatz und gewähren Studierenden und Mitarbeitern so einen Fernzugriff auf das interne Netzwerk und die hierdurch legitimierten Informationen und Zugriffe. Die das VPN nutzende Person (VPN-Partner) wählt sich in das zugeordnete Netz (VPN-Gateway) ein. Eine nützliche Übersicht vieler VPN-Anbieter bietet beispielsweise Verbraucher.eu.

Das funktioniert jedoch nicht nur mit Unternehmen, sondern auch mit den Netzwerken anderer Länder. So können wir als User unsere Länderherkunft verschleiern und etwa auf die Inhalte amerikanischer oder britischer regional beschränkter Mediatheken zugreifen. In China beispielsweise werden VPNs jedoch genutzt, um die Große Firewall zu umgehen und auf freie, ungefilterte Informationen zuzugreifen. Doch das könnte sich bald ändern.

Die Blockade der Volksrepublik und die Umgehung der staatlichen Zensur

Die Volksrepublik China nutzt in großem Stile staatliche Zensur beim Internetzugang. Mit nur drei staatlichen Telekommunikationsgiganten (China Unicom, China Mobile und China Telecom) ist der Markt überschaubar und die Befugnisse der Zentralregierung groß.
Zuvor haben bereits Apple und etwas später auch Amazon begonnen, alle VPN-Apps aus ihren jeweiligen Stores zu entfernen. Ab dem 1. Februar 2018 sollen auch die drei großen Telekommunikationsunternehmen den Einsatz von VPNs unterbinden, mit denen chinesische Bürger die Staatszensur aushebeln können. Das betrifft jedoch nicht nur die BürgerInnen Chinas, sondern auch Unternehmen, die VPNs ebenfalls nutzen, um auf das Netz im Westen zuzugreifen.

Betroffen von der Webzensur sind Google, Wikipedia, Medien wie die New York Times und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder YouTube. China hat Alternativen für all diese Netzwerke eingerichtet, doch natürlich tauscht die chinesische Zentralregierung hier Freiheit gegen eine vermeintliche Sicherheit.

Verhindert werden soll vorrangig der Zugriff auf regimekritische und historisch von der Regierung angefochtene Informationen. Die Kommunistische Partei (english.cpc.people.com.cn) will ein Monopol auf die Wahrheit errichten, VPNs untergraben diese Meinungshoheit. Allerdings sehen nicht nur Freiheitskämpfer den Schritt kritisch. Denn einhergehend mit unzensierten Informationen stehen nicht nur Gedankengut, sondern auch Innovationsleistung und Kreativität – die Motoren einer funktionierenden Wirtschaft.

Wettrüsten zwischen VPNs und Zensur

Die Virtual Private Networks und die Große Firewall liefern sich immer wieder Machtspiele und ein Wettrüsten zwischen Zensur und Freiheitsdrang war bereits in den letzten Jahren die Folge; Wikipedia bietet mehr Information rund um die Große Firewall auf wikipedia.org.

Dass wir in Mitteleuropa überhaupt den Luxus haben, VPNs nur nutzen zu müssen, um unsere IP zu verschleiern, ein Tracking unserer Daten zu erschweren oder regionale Sperren zu umgehen, ist ein Glück, das wir kaum genug würdigen können.
Ein VPN ist eine gute Methode, um die eigene Privatsphäre zu schützen – und in Ländern mit staatlicher Zensur ein entscheidender Schritt hin zur freien Verbreitung von Informationen.

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