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Ein Satire-Posting von HC Strache (FPÖ) auf seiner privaten Facebook-Seite zeigte, wie wehleidig der ORF ist, wenn sich Satire gegen ihn richtet.

15. Feber 2018 / 17:44 Uhr

Wenn es gegen den ORF geht, ist Satire plötzlich Angelegenheit für Gerichte

Mit der Manipulation eines Beitrages zur Tiroler Landtagswahl und dem “Like” für ein Twitter-Posting durch Generaldirektor Alexander Wrabetz, das freiheitliche Politiker in Zusammenhang mit NS-Verbrechern bringt, ist der Gipfel der Verfehlungen beim ORF längst erreicht.

Doch auf dem Küniglberg in Wien ist von Einsicht nichts zu spüren. Im Gegenteil sogar: Wrabetz und ZIB-2-Moderator Armin Wolf bauschen eine Satire auf der privaten Facebook-Seite von HC Strache auf und drohen gar mit Klagen.

Geschmacklose Satire beim Tod von Jörg Haider

Man kann es gar nicht mehr an beiden Händen abzählen, so oft wurden freiheitliche Politiker – besonders in Wahlkampfzeiten – Opfer von Satirebeiträgen im ORF. Da durften die sattsam bekannten Staatskünstler über die Blauen herziehen, wie es ihnen gefiel. Man erinnere sich da nur an die geschmacklosen Bemerkungen in der Sendung “Willkommen Österreich” zum Tod von Jörg Haider.

Großer Beifall für Strache-Posting

Schossen Kabarettisten in der Kategorie von Dirk Stermann und Christoph Grissemann über das Ziel und machten die Freiheitlichen ihrem Unmut darüber Luft, hieß es postwendend, man solle doch nicht so wehleidig sein. Jetzt ist es einmal umgekehrt passiert: HC Strache ist ein satirisches Posting gelungen, das in seiner Fan-Gemeinde großen Beifall hervorrief. Er schrieb – mit Hinweis, dass es sich um eine Satire handle – auf dem Konterfei des ZIB-2-Moderators Armin Wolf folgendes:

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Das gefiel dem ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und ZiB-Sprecher Armin Wolf überhaupt nicht. Über Medien wurde ausgerichtet, dass Strache nun mit einer Klage rechnen darf.

Wer austeilt, kann meist nichts einstecken

Es ist ja oft so im Leben: Wer gerne austeilt, kann meistens nicht viel einstecken. Satire ist nach Meinung der beiden “ORFler” nur dann gut, wenn sie gegen andere gerichtet ist. Aber trifft es einmal den ORF, wird die Satire zum Fall für das Gericht.

Zudem ist es HC Strache keinesfalls zu verübeln, dass er zu dieser überzogenen Satire griff. Zu viel passierte in der vergangenen Zeit im ORF, sodass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann.

Wrabetz-“Like” ein unverzeihlicher Fehltritt

. Die ZIB 1 berichtete über eine Anklage gegen Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPÖ) wegen Amtsmissbrauchs. Das Problem an der Meldung: Sie war und ist zu hundert Prozent falsch. Wie nämlich andere Medien richtig informierten, hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft die Anklage zurückgezogen. Der Vorwurf manipulierter Rechnungen hat sich nämlich in Luft aufgelöst.

. Dann entpuppte sich ein angeblicher “Nazi-Eklat” als mediale Ente des ORF, der berichtete, dass der Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger antisemitische Äußerungen eines 86-jährigen Mannes nickend zur Kenntnis genommen hätte. Tatsächlich wies er diese zurück, doch der ORF manipulierte den Beitrag, indem er Abwerzgers Äußerungen einfach nicht brachte.

. Komisch auch das Verhalten des ORF bei einem Bericht über den Transitgipfel in München, wo die Gestalter des Beitrages offensichtlich nicht mitbekamen, dass auch Österreichs Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) anwesend war.

. Absoluter Höhepunkt war aber der Twitter-“Like” von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz für ein Posting, in dem FPÖ-Politiker mit NS-Verbrechern verglichen wurden. Wrabetz entschuldigte sich damit, dass das “versehenlich” geschah. Na ja, in Östereich hat er diesen unglaublichen Ausrutscher bis dato noch überlebt. In jedem anderen Land der Welt hätte der Direktor des staatlichen Fernsehen sofort den Hut nehmen müssen.

FPÖ-Generalsekretär Vilimsky fordert Konsequenzen

Das alles passierte zwar in der Faschingszeit, doch keiner dieser Fälle hatte im geringsten etwas mit Satire zu tun. Wen wundert s, dass FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky Konsequenzen fordert. Auf Youtube bringt er seine Argumente dafür:

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