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Mit fast 80 Jahren rockt Heino immer noch die Bühne und ist bei Alt und Jung beliebt.

23. März 2018 / 16:30 Uhr

Linke wollen Schlagerstar Heino einen NS-Liederbuch-Skandal anhängen

“Wo gesungen wird, da lass dich nieder – denn böse Menschen haben keine Lieder!” Volksmusikstar Heino (79) singt seit Jahrzehnten und zählt mit seinen Hits zu den beliebtesten Musikern im deutschsprachigen Raum. Dennoch soll er böse sein, sagen die Linken. Weil auf seiner Langspielplatte mit dem Titel “Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder” angeblich brisantes Liedgut tümmelt. Songs, die sich auch in SS-Liedbüchern finden sollen.

Lied auch vom NS-Widerstand gesungen

Warum gerade jetzt dieser Aufschrei? Der Grund dafür ist ein Geschenk, das Heino der Heimatministerin von Nordrhein-Westfalen (NRW), Ina Scharrrenbach, überreichte. Dabei handelte es sich um eine Langspielplatte, auf der das Lied “Wenn alle untreu werden” gesungen wird. Es wurde im SS-Liederbuch an dritter Stelle geführt. Allerdings wurde das Werk von den Nazis missbraucht, zeitlich gesehen wurde es nämlich Anfang des 19. Jahrhunderts komponiert. Und es wurde nicht nur von Hitlers Schergen gesungen, sondern auch vom NS-Widerstand.

Lied entstand in Zusammenarbeit mit Historikern

Fakten, die für den Vizevorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion in NRW, Christian Dahm, keine Rolle spielen. Er unterstellt dem Künstler “Deutschtümmelei” und fragt sich, wie einer, wie Heino, überhaupt “Heimatbotschafter” in NRW werden konnte.

Heino selbst versteht die Aufregung nicht. In der Bild sagt er, dass die Aufnahme dieses Liedes in Zusammenarbeit mit Historikern entstand: “Die haben gesagt, das sei in Ordnung.” Wenn man danach suche, fände man immer ein Lied, das missbraucht worden sei, so Heino weiter. “Die Lieder können doch nichts dafür, wenn sie instrumentalisiert worden sind.”

“Was jetzt passiert, ist ungerecht”

Auch Heinos Ehefrau Hannelore kann die Aufregung um das ursprünglich 1981 erschienene Doppelalbum nach eigenen Angaben nicht verstehen. Sie habe die Platte extra für Scharrenbach aus dem Keller geholt: “Ich habe unten nach einer echten Rarität als Geschenk für die Ministerin gesucht”, sagte sie gegenüber dem Spiegel. “Was jetzt passiert, ist ungerecht.”

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