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Symboldbild: Namentlich beharrt der Heilige Stuhl auf Fortsetzung seiner vollen diplomatischen Beziehungen mit der Syrischen Regierung unter Präsident Assad.

4. April 2018 / 13:00 Uhr

Christliches Durchhaltevermögen in aktuellen Konflikten zu Ostern und danach

Sollten politische Freunde von Macron, May und Merkel auf so etwas wie ein diplomatisches Osterwunder in ihrem Sinne erhofft haben, so sind sie bitter enttäuscht worden. Namentlich beharrt der Heilige Stuhl auf Fortsetzung seiner vollen diplomatischen Beziehungen mit der Syrischen Regierung unter Präsident Assad. Ja mehr noch, Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zur Erteilung des berühmten Segens “Urbi et Orbi” seine besondere Aufmerksamkeit Syrien geschenkt, als er festhielt, “Und so bitten wir heute um die Früchte des Friedens für die ganze Welt, angefangen beim geliebten und gequälten Syrien”. 

Kein Kurswechsel

Bemerkenswert, dass der Heilige Vater auch bei dieser Gelegenheit mahnte, “angemessene Bedingungen für die Rückkehr der Evakuierten zu gewährleisten”, wobei er an alle politischen und militärischen Verantwortungsträger appellierte. Von einer Wende gegen die Syrische Regierung und zugunsten islamistischer Rebellen also auch nach Ostern beim Heiligen Stuhl keine Spur! Gleiches gilt für die Fortsetzung konstruktiver Beziehungen mit Russland, anstatt sich den Aktionen betreffender, beileibe nicht aller, westlicher Regierungen anzuschließen. Auch weiterhin findet sich selbst bei eifrigem Suchen keine Anzeichen, dass Papst Franziskus von seiner bisherigen Linie abzuweichen anfinge.

Tatsächlich ist ja die Zahl derjenigen europäischen und außereuropäischen Staaten, welche etwa russische Diplomaten auswiesen, recht überschaubar geblieben: nach jetzigem Stand sind es wohl 28 geblieben, dazu noch die NATO als eigene Institution. Selbstverständlich ist jedem Staat samt der NATO Respekt zu erweisen. Tatsache ist aber, dass die Vereinten Nationen 193 Vollmitglieder umfassen  und dazu noch mit Palästina und dem Vatikan 2 Mitwirkende aufweisen, die auf Deutsch gerne jeweils als “Beobachterstaat” bzw. “Anerkannter Nichtmitgliedsstaat” bezeichnet werden.

Syrischer Alptraum

Wie man es nimmt: dass der Vatikan Kurs hält und die Österreichische Regierung vergleichbares tut, hat gute Gründe und entspricht der deutlichen Mehrheitsmeinung in der internationalen Gemeinschaft. Anwürfe aus den Reihen besonders eifriger Merkel-Anhänger ändern daran nichts.

Dazu wird die skeptische Haltung gegenüber den islamistischen “Rebellen” im syrischen Bürgerkrieg auch neuerdings von bemerkenswerter Seite bestätigt. Im englischsprachigen Informationsdienst der Priesterbruderschaft St. Pius X kann man die Meldung lesen, deren Überschrift ins Deutsche übersetzt in etwa lautet: “Der Syrische Alptraum dauert an: Islamistische Rebellen attackieren Christen und Kirchen”. In der neuesten Ausgabe des Magazins der deutschen Sektion der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (allgemein http://csi-de.de/) bildet der Syrien-Konflikt den Schwerpunkt. U.a. wird auf die Rückkehr christlicher Familien nach Aleppo hingewiesen. In deutlichen Worten werden die Gewalt sam t Plünderungen der sog. Rebellen angesprochen und hierbei Begriffe wie “Terroristen”, “Gräueln der Rebellen” und “Dschihad gegen Christen, schiitische Minderheiten und eine unislamische Regierung” verwendet.

Ein örtlicher Kirchenmitarbeiter wird mit der bitteren Frage zitiert: “Unterstützt Deutschland die Terroristen noch?” Es findet sich auch ein Interview mit dem Patriarchen der Syrisch-Katholischen Kirche Ignatius Joseph III. Younan, in welchem dieser heftige Kritik an westlichen Regierungen übt und davon auch nicht die “Mainstream Medien” ausspart. U.a. meint  der katholische Spitzengeistliche “Die westlichen Politiker besonders in den USA, Großbritannien und Frankreich haben aktiv dazu beigetragen, in Syrien und seinen Nachbarstaaten Chaos zu schaffen, um die syrische Regierung zu stürzen. Das Chaos ist aber der größte Feind jeder Minderheit in diesen Ländern, besonders aber der Christen, die keinerlei Mittel haben sich zu verteidigen”. Westliche Wirtschaftssanktionen seien, so der ja zu den ranghöchsten Geistlichen der katholischen Weltkirche gehörende Theologe im Interview “grundsätzlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit”. Die deutsche Sektion von Christian Solidarity International lädt ein, sich an einer Postkartenaktion zu beteiligen, in welcher der Intendant der Fernsehanstalt ARD, Ulrich Wilhelm, aufgefordert wird, bisherige Einseitigkeiten in der Berichtserstattung zu beenden “und endlich auch umfassend von der Situation der Christen Syriens zu berichten”. Dazu sollten die syrischen Bischöfe der verschiedenen christlichen Konfessionen im Rahmen der der ARD-Tätigkeit zu Worte kommen.

Immerhin hatte Papst Johannes Paul II. schon im Jahre 2001 der syrischen Hauptstadt Damaskus die Ehre eines vielbeachteten Besuchs erwiesen. Die anschließenden Erregungszustände in “politisch korrekten Medien” konnten nicht verhindern, dass Johannes Paul II. längst durch die offizielle Hierarchie der katholischen Kirche heiliggesprochen wurde!

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