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Seit Christian Kern nicht mehr Bundeskanzler ist, wird er von Journalisten weniger umringt. Das dürfte ihn mehr treffen als angenommen.

16. April 2018 / 08:16 Uhr

Nach Kerns verbalem Tiefpunkt: Muss man als Oppositionspolitiker nüchtern sein?

Bundeskanzler Sebastian Kurz von der ÖVP und Vizekanzler Heinz-Christian Strache von der FPÖ könnten einem Obdachlosen auf der Wiener Kärntner Straße ein paar hundert Euro Spende übergeben, dennoch würde SPÖ-Chef Christian Kern -zig Kritikpunkte finden.

“Zwei B´soffene, die sich gegenseitig abstützen”

Kern lebt anscheinend nur noch unter dem Motto: “Was Schwarz-Blau macht, ist pfui, was die Roten machen, ist gut! ” Und was Kurz und Strache machen, ist in den Augen des hart auf der Oppositionsbank gelandeten Kern sowieso nur Nonsens. Handelt es sich bei den beiden doch um “zwei B´soffene, die sich gegenseitig abstützen”, so der SPÖ-Chef vor seinen Mitgliedern.

Benehmen beim Portier des Bundeskanzleramtes abgegeben

Nun rätseln manche, ob sich die Ausdrucksweise von Kern seinem Karriereabstieg angepasst hat oder ob er bei seinem verbalen Ausrutscher deshalb auf so tiefes Niveau sank, weil er vielleicht ein Schluckerl zu viel hatte? Als Bundeskanzler oder als ÖBB-Chef, was Kern ja schon einmal war, hätte der gebürtige Simmeringer, zumindest in der Öffentlichkeit, solche Worte nie in den Mund genommen.

Was also ist los mit dem Mann im engen Nadelstreifanzug und einer Rolex-Uhr am Arm? Hat er sein Benehmen mit dem Verlassen des Bundeskanzleramtes beim dortigen Portier abgegeben?

Im Gedenkjahr ÖVP als “Führerpartei” bezeichnet

ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer vermisst bei Kern Sachlichkeit und sagt:

Es ist nun wiederholt der Fall, dass der Parteichef der SPÖ durch unwürdige verbale Patzer und Ausrutscher auffällt.

Nehammer kritisierte außerdem, dass Kern just im Gedenkjahr die ÖVP als “Führerpartei” bezeichnet hat. Dies zeuge von Unwissen und mangelnder Sensibilität für die österreichische Geschichte, so Nehammer.

Vilimsky attestiert Kern Neid und Wehleidigkeit

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky attestierte dem Ex-Kanzler in einer Aussendung Neid und Wehleidigkeit, da die neue Bundesregierung in drei Monaten bereits mehr umgesetzt habe als Kern in seiner Amtszeit.

Tatsächlich wird es so sein, dass – außer dem ORF in der jetzigen rot-grünen Führung – kein anderer mehr viel Notiz nimmt, wenn Christian Kern seine Rundumschläge gegen die neue Regierung macht. Es könnte also durchaus Parteitaktik sein, in der Wortwahl ganz ins Niveaulose zu sinken, um dann vom einen oder anderen Medium doch noch wahrgenommen zu werden.

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