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Jerusalem Post schrieb schon vor zwei Jahren das, was Johann Gudenus jetzt sagte.

22. April 2018 / 18:14 Uhr

Gudenus-Sager “antisemitisch”? – “Jerusalem Post” schrieb aber das gleiche

Dem geschäftsführenden FPÖ-Klubobmann im Nationalrat, Johann Gudenus, wird mit geballter Kraft von links “Antisemitismus” vorgeworfen. SPÖ, Neos und Grüne sind sich einig: Kritik an George Soros richtet sich gegen einen Juden und ist daher eine “antisemitische Entgleisung”.

“Soros-Uni” kommt nach Wien

Pikant wird dieses Thema gegenwärtig vor allem deshalb, weil Soros “Open Society Foundation” in Ungarn von Viktor Orbán mit seiner globalistischen Privatuniversität scharf kritisiert wird und die Wiener Stadtregierung begierig ebendiese “Soros-Uni” am eigentlich dennkmalgeschützten Otto-Wagner-Spitals-Gelände ansiedeln will.

Gudenus wagte es, Orbans Kritik an Soros zu teilen

Orbán hatte im ungarischen Wahlkampf seine Kampagne zentral darauf ausgerichtet, dass George Soros die Masseneinwanderung in die EU gesteuert habe.

In einem Presse-Interview danach gefragt, spricht Gudenus von “stichhaltigen Gerüchten”: Der US-Milliardär habe “mit viel Kapitalmacht versucht, alle möglichen Umwälzungstendenzen in Osteuropa zu finanzieren”. Soros habe etwa NGOs finanziert (z.B. “Hope Not Hate“, die sich im vergangenen Sommer vergeblich gegen die identitäre Defend-Europe-Mission gestellt hatte), die “für die Massenmigration nach Europa mitverantwortlich” seien. Er glaube nicht, dass so etwas “zufällig in dem Ausmaß passiert” sei.

Der EU-Politiker Othmar Karas (ÖVP) warf Gudenus daraufhin verschwörungstheoretische “erfundene Schuldzuweisungen und erfundene Feindbilder” vor.

Soros Ziele liegen offen

Indes: Wer Soros’ Unterstützung der Massenmigration für eine Verschwörungstheorie hält, muss sich eigentlich nur die Homepage seiner “Open Society Foundation” anschauen und wird eines Besseren belehrt, beispielsweise von Soros persönlich, der die Europäer lehren will, ihre “Refugees” willkommen zu heißen.

In Israel selbst gibt es genau diese Kritik

Handelt es sich um ein antisemitisches “erfundenes Feindbild”? Die israelische Zeitung Jerusalem Post schrieb schon vor zwei Jahren über den vermeintlichen Philanthropen George Soros und seine Stiftung:

In other words, their goal is to subvert Western democracies and make it impossible for governments to maintain order or for societies to retain their unique identities and values. (…) From the US to Europe to Israel, Soros has implemented a worldwide push to use immigration to undermine the national identity and demographic composition of Western democracies.

Auf Deutsch:

In anderen Worten: Ihr Ziel (der Open Society Foundation) ist es, die westlichen Demokratien zu unterwandern und es den Regierungen unmöglich zu machen, Ordnung aufrecht zu erhalten. Ihr Ziel ist es, den Gesellschaften unmöglich zu machen, ihre einzigartigen Identitäten und Werte zu bewahren. (…) Von den USA über Europa bis Israel hat Soros weltweit durch Immigration die Unterminierung der Identität und der demographischen Zusammensetzung westlicher Demokratien vorangetrieben.

Heinz-Christian Strache reagierte auf die Vorwürfe und Rücktrittsforderungen gegenüber Gudenus in diesem Sinne ganz gelassen:

Ja, diese berechtigte Kritik äußern ja auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Jerusalem Post.

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