Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Geht es nach dem Willen des künftigen Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ), sollen solche Bilder am Praterstern der Vergangenheit angehören.

23. April 2018 / 13:01 Uhr

Alkoholverbot am Praterstern: SPÖ-Ludwig macht mit blauen Ideen Koalition mit Grünen kaputt

Michael Ludwig (SPÖ) wird am 24. Mai das Bürgermeisteramt von Michael Häupl übernehmen, aber schon im Vorfeld bastelt er eifrig daran, die Zusammenarbeit mit den Grünen zu zerstören. Ganz auf blauer Linie hat Ludwig angekündigt, am Praterstern, wo Kriminalität und Gewalt einfach nicht in den Griff zu bekommen sind, ein Alkoholverbot verhängen zu wollen. Wie seine Kollegin Uli Sima heute, Montag, bestätigte, wird das Alkoholverbot bereits am kommenden Freitag, 27. April, in Kraft treten. Ausgenommen davon sind nur Imbiss-Stände und Gastronomie, nach einem Jahr soll evaluiert werden.

Handfester Koalitionskrach

Der Haussegen hängt in der rot-grünen Wiener Koalition dadurch schief. Manche Medien orten gar einen handfesten Koalitionskrach. Die grüne Uschi Lichtenegger, Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt, also jenes Bezirkes, zu dem der Praterstern gehört, nimmt sich bei der Kritik an Michael Ludwig kein Blatt vor den Mund:

Das Alkoholverbot gibt nur Verdrängungseffekte. Es kann nicht im Sinn der Stadt Wien sein, den bisher bewährt sachlichen Weg zu verlassen und populistische Scheinlösungen anzubieten.

Sieg der Vernunft

Dagegen freut sich FPÖ-Bezirkschef Wolfgang Seidl über die angekündigte Maßnahme Ludwigs:

Na endlich. Spät, aber doch gab es einen Sieg der Vernunft.

Die Freiheitlichen hatten schon lange gefordert, an diesem Brennpunkt für mehr Sicherheit zu sorgen. Dazu gehöre nach Meinung von Seidl auch ein Alkoholverbot. In Sachen Sicherheit dürfe Ludwig aber nicht auf halbem Weg stehen bleiben.

Gegenmodell zu “Schwarz-Blau”

Wieder einmal möchte Michael Ludwig eine FPÖ-Forderung umsetzen. Und das, obwohl er nach seinem Sieg über Andreas Schieder um die Häupl-Nachfolge ankündigte, Wien als Gegenmodell zu “Schwarz-Blau” zu positionieren. Allerdings: Ludwig spricht von “Schutzfunktion für die hier lebende Bevölkerung”, und er hat als Wohnbaustadtrat einen Bonus für Langzeitwiener eingeführt.

Würde man Ludwig also nicht eindeutig den Roten zurechnen, würde er auch einen passablen Blauen abgeben. Als solcher aber wird er für die Grünen-Chefin Maria Vassilakou nicht länger als Koalitionspartner tragbar sein.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

20.

Apr

12:00 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link