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Der Dreißigjährige Krieg vor 400 Jahren war nach Anzahl der Kriegsopfer der verheerendste Konflikt in der deutschen Geschichte, die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts nicht ausgenommen.

20. Mai 2018 / 13:42 Uhr

Vor 400 Jahren: Der 30-jährige Krieg beginnt, am Ende fehlt ein Drittel der deutschen Bevölkerung

Deutschland war in der Vergangenheit oft und ist in der Gegenwart immer noch Spielball ausländischer Interessen, nicht selbstbestimmt, sondern von Fremden dominiert. Dies wurde auf besonders grausame Art und Weise im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) spürbar. Ihm kommt in der Geschichte des Abendlandes weit mehr als anderen Epochen eine in der Tat immerwährende Aktualität zu.

Zersplitterung und Uneinigkeit

Nicht nur für die gesamte Entwicklung Europas, sondern auch und speziell für Deutschland bildet er einen mehr als traurigen Markstein. Es sank nämlich in ihm zu einem Schlachtfeld fremder Mächte herab, und eine Hauptursache dafür waren ebenso seine territoriale Zersplitterung wie seine politische und religiöse Uneinigkeit. Diese war trotz des Augsburger Religionsfriedens von 1555, der die politischen Kämpfe der Reformation zu einem Abschluss gebracht hatte, bestehen geblieben. Übrigens kann der Religionsfriede von Augsburg auch deutlich kritischer bewertet werden, als dies sehr viele Historiker tun: Er war die erste Festschreibung einer Teilung Deutschlands und gab den partikularen Elementen in deutschen Landen gewaltigen Auftrieb. Die Landesfürsten gelangten in den Genuss einer bis dahin niemals erlebten Machtfülle, die sie für sich selbst äußerst geschickt, doch zum Schaden für Deutschland einsetzten – eben in dem großen Krieg, der am 23. Mai 1618 mit dem Prager Fenstersturz entfesselt wurde.

Jeder dritte Deutsche starb durch den Krieg

Der Dreißigjährige Krieg verwüstete Deutschland und brachte rund ein Drittel seiner Bevölkerung zu Tode. Die Zentralgewalt unterlag letztlich den partikularen Kräften der nach Eigenständigkeit strebenden Reichsfürsten, von denen viele in reichsverräterischer Manier mit den ausländischen Mächten wie Frankreich und Schweden verbündet waren. Die deutsche Kleinstaaterei allerdings wurde durch den Westfälischen Frieden von 1648 völkerrechtlich festgeschrieben und öffnete in verhängnisvoller Weise dem Ausland Tür und Tor für seine machtpolitischen Eingriffe in deutsche Angelegenheiten.

Deutscher Dualismus wirkt bis heute

Am Ende stand die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation am 6. August 1806 durch die Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. unter dem Druck eines Ultimatums, das ihm der Franzosenkaiser Napoleon I. gestellt hatte. Doch damit nicht genug: Die erste, konfessionelle Spaltung, die im Jahr 1555 festgeschrieben wurde, wirkte verhängnisvoll weiter. Denn der daraus entstandene deutsche Dualismus, der 1866 zugunsten des protestantischen Preußens entschieden wurde, machte das 1871 ins Leben getretene Reich zu einem Staat, der wesentliche Teile deutscher Länder, allen voran Österreich, das Jahrhunderte lang die deutschen Kaiser stellte, draußen ließ.

Neueste Publikation zum Thema

Wer sich über die Hintergründe, den Verlauf und das Ende des Dreißigjährigen Krieges informieren möchte, dem sei die Eckartschrift von Mario Kandil zum Thema empfohlen. Sie zeigt darüber hinaus in oftmals beklemmender Manier Parallelen zu heutigen Zuständen auf und macht dem Leser eines klar: Wenn Deutschland uneins ist und lieber sich selber zerfleischt, als seine eigenen Interessen zu verfolgen, liefert es sich dem bedenkenlos egoistisch handelnden Ausland selbst als Sklave und Wirtstier aus. Solange dies hierzulande nicht von breiten Schichten des Volkes erkannt wird und solange keine Politik zugunsten deutscher Interessen stattfindet, wird die Rolle Deutschlands immer nur die eines von Fremden bestimmten Objekts bleiben.

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