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Der FPÖ-Abgeordnete Robert Lugar (Bild) attestierte dem türkischen Journalisten Ramazan Aktas “Verfolgungswahn”.

19. Juni 2018 / 13:56 Uhr

Türkischstämmiger Journalist: “Moslems werden hier behandelt wie Juden im 3. Reich”

Am 12. Juni wurde auf oe24-TV ein Streitgespräch zwischen dem FP-Abgeordneten Robert Lugar und dem AKP-nahen Journalisten Ramazan Aktas ausgestrahlt. Moderator Wolfgang Fellner hatte es anlässlich der Ankündigung der Regierung, Moscheen zu schließen und Imame auszuweisen, angesetzt. Aktas gab dabei bedenkliche Einblicke in jenes Wertegefüge, das in moslemischen Parallelgesellschaften offensichtlich vorherrscht.

“Fühle mich auf jeden Fall verfolgt, ja”

Der Tiefpunkt der Diskussion war erreicht, als der offen für Erdogan werbende Journalist ein Bild aus den 1930er-Jahren in die Kamera hielt. Es zeigte die Parole “Kauft nicht bei Juden”. Diese war von den Nazis auf jüdische Geschäfte geschmiert worden. Auf die Zwischenfrage Fellners, ob er tatsächlich eine solche Bedrohung für Moslems sehe, entgegnete Aktas, er würde sich “auf jeden Fall” verfolgt fühlen. 

Äußerungen am Rande der Bürgerkriegs-Rhetorik

Diese Entgleisung steht in einer Reihe besorgniserregender Vorkommnisse. Am Sonntag erst berichtete die Krone über ein auf Facebook weit verbreitetes Video. Darin warnte ein Moslem seine “Glaubensbrüder- und Schwestern”, dass Österreich kein sicheres Land mehr für sie sei. Er verbreitete Gerüchte, nach denen hier auf offener Straße auf Moslems geschossen würde. Er hielt seine Zuhörerschaft an, ihre Frauen nicht mehr alleine auf die Straße zu lassen.

Offensichtlich verfolgt er das Geschehen um sich nur sehr selektiv. Ansonsten wäre ihm nämlich bekannt, dass überall in Europa einheimische Frauen von moslemischen Migranten bedrängt, misshandelt und ermordet werden – nicht umgekehrt.

Israel-Besuch sei eine “Provokation” für Moslems

Im Oe24-Studio drehte Aktas weiter an der Eskalationsschraube. “Für Erdogan”, erläuterte er, sei “ein Moslem in der Türkei das gleiche wie ein Moslem in Wien oder im Gaza-Streifen.” Dass er damit den Größenwahn Erdogans offen zugab, bemerkte er nicht. Dieser nämlich ist der Präsident der Türkei, nicht aller Mohammedaner der Welt.

Es sei jedenfalls “strategisch falsch”, Imame auszuweisen und dann auch noch Israel zu besuchen. Denn so entstehe der Eindruck, Sebastian Kurz stünde dem israelischen Präsidenten Netanjahu mit der Haltung gegenüber, Zitat:

Du tötest die Moslems im Gaza-Streifen und ich kümmere mich um die Moslems in Wien.

Lugar entgegnete, wohl selbst schon einigermaßen fassungslos, das Offensichtliche:

Also, Sie leiden ja schwer an Verfolgungswahn!

Drohung mit “Osmanischer Ohrfeige”

Die gesamte Rhetorik kann nur als indirekter Versucht aufgefasst werden, zu Gewalt aufzurufen. Erdogan selbst hat unlängst mit einer “osmanischen Ohrfeige” gedroht. Dazu passt auch das Bildmaterial, das der Falter im April veröffentlichte. Darauf war zu sehen, wie schon Kinder damit indoktriniert werden, gefallene Märtyrer unter der türkischen Flagge zu spielen.

Kanzler Kurz braucht inzwischen intensiven Personenschutz, und jeder Weihnachtsmarkt wird mit Schwerbewaffneten und Betonpollern umstellt. Das also ist die “bunte Gesellschaft”, die Rote und Grüne den Österreichern beschert haben. Herzlichen Dank. 

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