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Plakatmotiv der Sommerkampagne der FPÖ Linz mit Vize-Miss Oberösterreich Diana Seyr.

3. Juli 2018 / 09:00 Uhr

Linke empören sich über “sexistische” Plakate der FPÖ Linz

Die FPÖ Linz hat eine Sommerkampagne unter dem Motto “Stolz auf Linz” gestartet. Neben einer Internetseite und einem Video sind auch großformatige Plakate Teil der Kampagne. Manche Plakate zeigen einen muskulösen Mann mit nacktem Oberkörper, andere die Vize-Miss Oberösterreich 2018 Diana Seyr im Bikini. Hinter den beiden ist jeweils eine Aufnahme von Linz im Sommer zu sehen.

Plakat mit Frau im Bikini ist für Linke “Sexismus”

Linke Politiker und deren Anhänger haben offenbar ein großes Problem damit, dass Diana Seyr nur einen Bikini trägt. Sie sehen darin “Sexismus”. Worin genau der angebliche Sexismus bestehen soll, wird freilich nicht erklärt. Dass ein Bikini im Sommer hierzulande eine übliche Bekleidung ist und allein deshalb zu einer Sommerkampagne passen könnte, kommt den Kritikern überhaupt nicht in den Sinn. Auffallend ist auch, dass die meisten Kritiker nur die Frau im Bikini und nicht den muskulösen Mann mit nacktem Oberkörper als “sexistisch” beanstanden.

SPÖ und Grüne sehen den Gipfel des “Sexismus” erreicht

Am meisten steigerten sich Vertreter der SPÖ und der Grünen in den angeblichen Sexismus hinein. SPÖ-Nationalrätin Sabine Schatz schrieb auf Twitter über das Plakat mit Diana Seyr: “Geht’s noch sexistischer?” Auch die Linzer Grünen sehen durch dieses Plakat bereits den Gipfel des Sexismus erreicht. Sie schreiben auf Facebook: “Die neuesten Plakate der Linzer FPÖ zeigen eine kopflose Frau im Bikini… Sexistischer und geschmackloser geht s nicht mehr!!!”

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sprach zwar nicht direkt von Sexismus, meinte aber, die Plakate seien “im Jahr 2018 völlig deplatziert” und “höchst peinlich” für Linz. Beide Vorwürfe begründete er nicht näher.

Auch ÖVP und NEOS geben sich empört

In den Chor der Empörten stimmen auch NEOS und ÖVP ein. Elisabeth Leitner-Rauchdobler von den NEOS bezeichnete die Plakate als “frauenverachtend und geschmacklos”. Martin Hajart, der Klubobmann der ÖVP Linz, meinte, die Kampagne sei “an Peinlichkeit nicht zu überbieten und schade dem Ansehen der Stadt”.

Einige Kritiker beanstandeten neben dem angeblichen Sexismus auch, dass auf den Plakaten kein Logo der FPÖ, dafür aber das Linzer Wappen zu sehen sei. Dadurch würde der Eindruck entstehen, dass es sich um Plakate der Stadt Linz handle.

FPÖ-Vizebürgermeister: Hätten die Kritiker lieber eine Frau im Burkini?

Der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) kann die Kritik an den Plakaten nicht nachvollziehen. Er entgegnete auf den Sexismus-Vorwurf:

Vereinzelte Kritik, wonach das Sujet mit einer jungen Dame im Bikini “sexistisch” wäre, ist objektiver Unfug: Dann wäre das ja schließlich auch jedes Freibad. Müsste die Dame etwa einen “Burkini” tragen, damit sich niemand aufregt?

Medien ignorieren Inhalte der Kampagne

Zahlreiche Hauptstrommedien berichteten über die Plakate und den “Wirbel”, den diese ausgelöst hätten. Kein einziges Medium befasst sich hingegen mit den eigentlichen Inhalten der Kampagne, die auf der zugehörigen Internetseite präsentiert werden.

Dort gibt es zum Beispiel eine Umfrage darüber, worauf die Linzer besonders stolz sind. Dazu zählen der Wirtschaftsstandort, die Linzer Wahrzeichen, das Kulturangebot oder die hohe Lebensqualität. Jeder ist eingeladen, selbst zu schreiben, worauf er stolz ist.

Außerdem werden mehrere stolze Linzer vorgestellt, darunter Günter Hager, Wirt des Gasthauses “Josef”, Buchautor und Entwicklungshelfer, und Wilhelm Holzleitner, Herausgeber des Stadmagazins LINZA. Teil der Kampagne ist auch dieses Video:

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