Der sogenannte Familiennachzug von Angehörigen von “subsidiär Schutzberechtigten” nach Deutschland wird zum Fass ohne Boden. Allein 22.116 Angehörige solcher Leute haben in Beirut, der Hauptstadt des Libanon, seit dem 20. Juli einen Antrag auf Familiennachzug gestellt. Zu dieser Gruppe gehören Ehepartner, minderjährige Kinder oder Eltern minderjähriger Kinder. Eigentlich dürften nur 1.000 Personen pro Monat nach Deutschland nachkommen, so steht es im Regierungsprogramm der großen Koalition. Jetzt ist aber noch nicht einmal das erste Antragsmonat um, und schon im Libanon hat sich die zweiundzwanzig-fache Anzahl von Personen bei der Stelle der deutschen Vertretung gemeldet.
Magnetwirkung auf Angehörige – auch ohne Asyl
Damit nicht genug, gibt es auch in anderen Regionen reges Interesse auf ein Nachziehen nach Deutschland als Angehöriger eines “subsidiär Schutzberechtigten”. In der deutschen Vertretung in Kairo gab es 874 Anträge zum Familiennachzug zu solcherart Geduldeten, im jordanischen Amman 479, im pakistanischen Islamabad 325 und im indischen Neu Delhi 109 Anträge bzw. Anfragen. Dazu kommen weitere 1.500 Anfragen betreffend Antragsstellung in Ostafrika, 4.983 im Irak und 3.748 in der Türkei.
192.400 Geduldete mit “subsidiärem Schutzstatus” in Deutschland
Aktuell sind nach offiziellen Angaben nicht weniger als 192.400 Migranten mit subsidiärem Schutzstatus in Deutschland aufhältig. Würde jeder dieser Migranten bei den in den Herkunftsländern sehr oft vorherrschenden Großfamilienstrukturen auch nur jeweils drei weitere Familienmitglieder nachholen, dann würden in den kommenden Jahren weitere rund 600.000 Migranten aus dem nahen und mittleren Osten, Afrika und Asien nach Deutschland zuziehen – und all das auch ohne Asylstatus, sondern nur als “Geduldete”.
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