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Schwache Ausrede für Pöbel-Sager: Jan Asselborn will von Matteo Salvini in die Falle gelockt worden sein.

16. September 2018 / 11:15 Uhr

“Scheiße nochmal”: Asselborn will seinen Pöbel-Sager Salvini in die Schuhe schieben

“Merde alors” (“Scheiße nochmal”) hört man in der europäischen Politiker-Elite nicht oft. Doch der sonst so “feine” luxemburgische Außenminister Jean Asselborn ließ beim EU-Ministertreffen am Freitag in Wien – wieder einmal – die Maske fallen. In einer Asyldebatte mit Italiens Innenminister Matteo Salvini kam es zum Eklat – doch an dem soll nun, wie Asselborn verbreitet, nicht er, sondern Salvini Schuld sein.

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Von Salvini gezielt in eine Falle gelockt

“Das war eine genau kalkulierte Provokation”, sagte Asselborn am Samstag dem Spiegel. Und er vermutet, von Salvini gezielt in eine Falle gelockt worden zu sein. Der Newcomer Salvini hat also geplant, den alten Polit-Haudegen Asselborn in aller Öffentlichkeit vorzuführen? Wer glaubt denn sowas?

Asselborns Ausführungen klingen eher nach einer schwachen Ausrede für sein unrühmliches Verhalten während einer Sitzung der EU-Minister. “Scheiße nochmal” sagt man auch nicht dort, auch wenn bei den Sozialdemokraten, zu denen Jean Asselborn zählt, die unterste Schublade des Niveaus ziemlich oft aufgemacht wird.

Auffanglager für Migranten “bis zum letzten Tropfen Blut bekämpfen”

Asselborn ist ja kein Unbekannter, wenn es um ungebührliches Benehmen geht. Denn nach einem Treffen der EU-Innenminister, bei dem der österreichische Vertreter Herbert Kickl seine Pläne für Auffanglager für illegale Migranten außerhalb der EU präsentierte, reagierte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn mit dem Feinsinn eines tollwütigen Elefanten auf diesen Vorschlag: Er werde sich “mit aller Macht gegen diese Initiative stemmen und sie bis zum letzten Tropfen Blut bekämpfen”.

Asselborn will “Wertetumor” in Ungarn “neutralisieren”

Mit diesem Satz schien eine neue Eskalationsstufe auf der nach oben offenen Schwachsinns-Skala martialischer Rhetorik bereits erreicht – doch dann kam Asselborns Wien-Auftritt mit seinem “Scheiße”-Sager. Wie Asselborn tickt, verriet er auch nach dem Wahltriumph von Viktor Orban in Ungarn:

Vor allem nach dieser Wahl in Ungarn ist es an Deutschland und Frankreich sowie allen Mitgliedstaaten, die nicht auf Gleichgültigkeit setzen, sich schnell und unmissverständlich auf der Basis des europäischen Vertragswerks einzubringen, um diesen Wertetumor zu neutralisieren.

Auf Deutsch: Wenn die Menschen falsch wählen, müsste unter dem Oberkommando von Deutschland und Frankreich der “Wertetumor neutralisiert” werden, bevor er die anderen EU-Mitglieder angreife.
Das ist, mit Verlaub, schon ein seltsames Verständnis von Demokratie.

Wahrscheinlicher Spitzenkandidat der Sozialdemokraten bei EU-Wahlen

Bedenklich aber auch, dass dieser Politiker als Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die im Mai 2019 anstehenden EU-Wahlen gehandelt wird. Asselborns “Ausrutscher” würden viele Europäer dann wörtlich nehmen.

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