Im bevölkerungsreichsten schwarzafrikanischen Land Nigeria (ca. 190 Millionen Einwohner) ist eine Cholera-Epidemie ausgebrochen. Zentrum der Seuche ist der Nordosten des Landes, der seit Jahren durch einen Bürgerkrieg mit der islamistischen Terrormiliz Boko Haram heimgesucht wird. Die bakterielle Durchfallerkrankung hat mittlerweile nach Angaben von UNO-Hilfsdiensten bereits mehr als 3.000 Personen erfasst. Rund 100 Cholera-Kranke sind in Nigeria bereits an der Seuche gestorben.
Gesundheitsexperten führen den Ausbruch unter anderem auf die mangelhaften hygienischen Zustände in den Flüchtlingslagern in den nigerianischen Bundesstaaten Yobe und Borno zurück, wo hunderttausende Bürgerkriegsflüchtlinge in Unterkünften zusammengepfercht sind.
500 Cholera-Tote seit Jänner
Neben Nigeria sollen auch die Nachbarstaaten Tschad, Kamer und Niger von einer Ausbreitung der Cholera unmittelbar bedroht sein. In der Region rund um den Tschadsee, die ebenfalls durch Kämpfe mit Boko Haram immer wieder betroffen ist, sollen seit Jänner 2018 nicht weniger als 500 Choleratote registriert worden. Insgesamt sollen laut UNO-Berichten mehr als sechs Millionen Menschen in diesem Teil von Schwarzafrika von der Cholera-Epidemie gefährdet sein.
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