Die Lage zwischen Katalonien und der spanischen Zentralregierung in Madrid spitzt sich neuerlich zu. Der katalonische Regionalpräsident Quim Torra stellt nun ein Ultimatum an den sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez. Sollte die spanische Regierung bis Anfang November keinen Lösungsvorschlag für das Selbstbestimmungsrecht der Katalanen präsentieren, dann könnte es eine neuerliche Volksabstimmung geben.
Gleichzeitig drohte Torra auch mit einer zukünftigen Verweigerung katalanischer Abgeordneter bei Abstimmungen zu Gunsten von Sanchez im spanischen Parlament. Sanchez, der eine Minderheitenregierung anführt, ist aber auf die Unterstützung von Regionalabgeordneten wie den Katalanen angewiesen.
Neue Demonstrationen in Barcelona geplant
Nachdem bei den Demonstrationen am 1. Oktober insgesamt 43 Personen im Zuge von Auseinandersetzungen mit der spanischen Polizei verletzt worden waren, soll es in den nächsten Tagen zu neuen Versammlungen und Aufmärschen gegen die Zentralmacht in Madrid kommen. Beobachter rechnen mit einer neuerlichen Radikalisierung der Situation in Katalonien.
Neben einer Volksabstimmung sind auch Neuwahlen des Regionalparlaments zur Manifestation der Unabhängigkeitsbewegung eine neuerliche Variante. Damit würde man an die Ereignisse vom Herbst 2017 anknüpfen. Am 1. Oktober 2017 hatten 90 Prozent der Katalanen für die Unabhängigkeit von Madrid gestimmt.
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