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NPC s (non playable characters) – neue Mem-Offensive aus den USA.

14. November 2018 / 21:11 Uhr

Neuer Werkstoff für den Cyberkrieg: NPC-Meme

NPC ist die Abkürzung für “non playable character”. Das sind in Computerspielen jene Figuren, die nur in einem bestimmten Segment des Spiels auftauchen und dabei auch immer das Gleiche machen: Zeitungsverkäufer, Pizzaboten oder der Verrückte in der Fußgängerzone, der mit seinem Hut spricht, zum Beispiel.

Programmiert und ferngesteuert

Diese NPCs sind programmiert darauf, immer die gleichen Tätigkeiten und vor allem Sätze zu wiederholen und werden dabei ausschließlich vom Prozessor oder der KI (künstlichen Intelligenz) gesteuert; all ihre Reaktionen auf verschiedene Umwelteinflüsse folgen einem simplen Muster, sie verfügen über keinerlei Eigeninitiative oder gar Kreativität. Ein auch außerhalb der virtuellen Welt wohlbekanntes Verhalten, das geradezu danach schrie, entsprechend ausgeschlachtet zu werden.

Diese Steilvorlage haben sich jetzt einige findige Konservative zu Nutzen gemacht; anfangs nur, um damit ihre eigenen Online-Freunde zu erfreuen, indem man berühmte Vertreter des Establishments mit dem NPC-Strichgesicht künstlerisch veredelte und ihnen die immer gleichen, hinreichend bekannten Phrasen in die Sprechblasen legte.

Getroffene Hunde jaulen

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich dieser amüsante Schmäh zu einem richtig großen Ding entwickelte. Denn sobald die NPC-Meme einem breiten Publikum zugänglich wurden, begannen Linke, wie so oft, hysterisch aufzuheulen – wegen weißen Strichmännchen, die ihnen nur ihr eigenes Verhalten spiegeln, wohlgemerkt. Dies wiederum trieb natürlich die Mem-Fabriken erst so richtig zu neuen Höchstleistungen an, die gesamte amerikanische Online-Welt rund um Donald Trump und die MAGA-Bewegung sprang auf den Zug auf.

Twitter: Versagende Bot-Netzwerke?

Massenhaft neue Nutzer wurden auf Twitter angelegt, deren Profilbild ein NPC-Strichmännchen zierte. Der Clou jedoch war, dass diese Nutzer von hunderten von “Verifizierten Accounts” zurückgefolgt wurden; nicht nur das, zu einem beträchtlichen Teil wurden sogar deren Tweets re-tweetet, also von diesen verifizierten Nutzern weiterverbreitet. Dies konnte höchstwahrscheinlich nur darum passieren, da diese Tweets ja nur links/globalistische Parolen enthalten – ein Fehler, der einem menschlichen Nutzer niemals unterlaufen wäre. Doch ein Bot-Netzwerk ist eben nicht fähig, diese feine Ironie zu erkennen, und so steht Twitter jetzt sauber blamiert da.

Die Lösch-Waffe

Inzwischen wurden die Bots wohl darauf programmiert, Nutzer mit NPC-Strichgesicht zu sperren; kaum ein solcher Account vermag sich noch länger als 72 Stunden zu halten. Doch der Geist ist – wieder einmal – aus der Flasche, auf alternativen Netzwerken wie GAB und Minds wird fröhlich weiter an neuer Mem-Munition gebastelt.

Und was bei amerikanischen Linken so wunderbar funktioniert, wird naturgemäß auch diesseits des Teiches für helle Empörung sorgen, ungeachtet der etwas sperrigen und hierzulande nicht sehr gebräuchlichen Sprachkonstruktion. Man darf sich schon auf die Forderungen nach Verboten freuen .

Einen Leitsatz für aufrechte Patrioten haben die Amis jedenfalls auch schon aus dem Mem-Spektakel abgeleitet: “In a world full of NPC’s, be a player”.

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