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Der hochsubventionierte Schriftsteller Robert Menasse wurde beim Zitieren erfundener Zitate ertappt.

24. Dezember 2018 / 12:18 Uhr

Zitate erfunden: Robert Menasse wird zur österreichischen “Relotius-Affäre”

Schriftsteller Robert Menasse kümmert das Wörtliche nicht, wenn er seine Ideologie, die Nationalstaaten von Europa – so auch Österreich und die Bundesrepublik Deutschland – auflösen zu wollen, verbreitet. Das sagte er jetzt der Welt, nachdem ihm diese nachwies, Zitate einfach erfunden zu haben.

Spiegel-Reporter nur Spitze des Eisbergs

Wem soll man eigentlich noch glauben in der von Lügengebäuden aufgebauten Mainstream-Medienwelt? Jene, die so gerne über vermeintliche Falschnachrichten von Andersdenkenden berichten, wurden nun selbst Opfer ihrer eigenen Redaktionsphilosophie. Spiegel-Reporter Claas Relotius, der die Leser mit erfundenen Geschichten getäuscht haben soll, war vielleicht nur die Spitze eines Eisberges.

Menasse falscher Zitate beschuldigt

Denn nur wenige Tage nach Auffliegen dieser Affäre steht nun auch der österreichische Schriftsteller Robert Menasse im Fokus der nun sensibilisierten “Fake-News”-Jäger. In der Welt wird Menasse beschuldigt, Zitate des früheren ersten Kommissionsvorsitzenden des EU-Vorläufers Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), Walter Hallstein, einfach erfunden zu haben.

“Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!”, ließ Menasse den CDU-Politiker Walter Hallstein in einem Gastbeitrag für die FAZ im März 2013 sagen, verfasst gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Das sei, so die Autoren, “ein Satz, den weder der heutige Kommissionspräsident noch die gegenwärtige deutsche Kanzlerin wagen würde, auszusprechen. Und doch: Dieser Satz ist die Wahrheit.”

Satz schlicht und einfach erfunden

Jetzt stellt sich heraus. Dieser Satz ist nicht die Wahrheit. Er ist schlicht und einfach erfunden.

Der Historiker August Winkler monierte bereits 2017 im Spiegel, dass sich Menasses vermeintliche Zitate (in Zusammenhang mit Hallstein waren es mehrere) nicht belegen lassen würden. Sollte er sich auf bisher unbekannte Quellen stützen, solle er die benennen, forderte Winkler den Schriftsteller auf. Menasse schwieg.

Menasse: Was kümmert mich das Wörtliche!

Bis die Welt der Sache neuerdings nachging: Menasse gibt nun zu, Hallstein das Zitat in den Mund gelegt zu haben. In der Welt wurde er so zitiert:

Hallstein sagte es “nie so zugespitzt, man müsste lange Passagen zitieren, um diese Position ableiten zu können”.

Und in der Kronen Zeitung kontert Robert Menasse seinen Kritikern:

Die Zitate sind nicht ,existent’, dennoch korrekt, und sie werden auch durch andere Aussagen von Hallstein inhaltlich gestützt. Was kümmert mich das ,Wörtliche’, wenn es mir um den Sinn geht. Wenn ich Hallstein als Kronzeugen für die vernünftigerweise bewusst gestaltete nachnationale Entwicklung Europas brauche, dann lasse ich ihn das sagen, auch wenn es nicht den EINEN zitablen Satz von ihm gibt, in dem er das sagt – aber doch hat er es gesagt.

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