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Rapid-Spieler (hier beim Match gegen Celtic Glasgow) fahren auf Trainingslager in die Türkei.

8. Jänner 2019 / 19:16 Uhr

Rapid und Austria: Bundesliga-Kicker fahren zu Erdogan auf Trainingslager

Kaum ein Tag vergeht, an dem es der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht wegen irgendeiner Menschenrechtsverletzung wieder in die Medien schafft. Doch Verhaftungswellen bei Beamten, Gefängnisstrafen für unbequeme Journalisten oder sonstige undemokratische Handlungen halten österreichische Bundesligavereine nicht davon ab, den türkischen Machthaber wirtschaftlich und imagemäßig zu unterstützen.

Auf Trainingslager beim Despoten

Die Kicker von Rapid und Austria sind ebenso zu Gast beim Despoten, wie Sturm Graz, der WAC, Hartberg, St. Pölten und Wacker Innsbruck. Waren im Vorjahr noch Sicherheitsbedenken der Grund, warum österreichische Bundesligavereine zum Beispiel nach Spanien zur Vorbereitung auf die Saison ausgewichen sind, so zählt heuer offenbar das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Moralische Bedenken sind womöglich auch ausgeräumt. Man kann sich da ja leicht auf die EU berufen, die bei Sanktionen gegen Österreich schnell war, als die FPÖ im Jahr 2000 demokratisch in die Regierung gewählt wurde, bei der Türkei aber, die laufend gegen Menschenrechte verstößt, auf beiden Augen blind ist und keine Sanktionen verhängt.

Drohung von Erdogan gegen Österreich

Zuletzt drohte Erdogan Österreich sogar wegen der Schließung von Moscheen, in der radikale Imame am Werk sind. Die Entscheidung Österreichs, Moscheen zu schließen, bringe die Welt in Richtung eines “Krieges zwischen Kreuzrittern und Halbmond”, sagte der türkische Präsident bei einem Fastenbrechen. “Was also? Sie wollen unsere Religionsvertreter aus Österreich hinauswerfen. Glaubt ihr, wir werden tatenlos zusehen, wenn ihr das macht? Das heißt, wir werden auch Maßnahmen ergreifen.”

Welche Maßnahmen das sein würden, sagte Erdogan nicht. Hoffentlich hält er nicht einen der österreichischen Bundesligavereine aus Rache länger fest, als diese eigentlich in der Türkei bleiben wollen. 

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