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Aus Markus wurde jetzt Tessa, mit dunkelblonder Langhaarperücke. Aber halt – Ganserer muss noch eine einjährige “Probezeit” als Frau bestehen.

12. Jänner 2019 / 05:40 Uhr

Bayrischer Landtag: Markus ist nun Tessa, hat aber seine sexuelle Orientierung nicht geändert

Den Landtagsabgeordneten der Grünen in Bayern, Markus Ganserer, gibt es nicht mehr. An seiner Statt gibt es jetzt Tessa Ganserer. Sie ist nicht die Schwester von Markus, sie ist er. Er hat sich vom Mann zur Frau operieren lassen. Damit ist Ganserer der erste transsexuelle Abgeordnete in einem deutschen Landesparlament – aus gerechnet in Bayern, ab jetzt wahrscheinlich Zieldestination aller Geschlechter außer der bisherigen zwei.

Ich gehe wahnsinnig erleichtert und mit großer Freude in das Parlament und somit auch in ein neues Leben. Endlich mit der Geschlechtsidentität, die ich schon so lange wahrnehme und deshalb ist das ein super Start in ein super tolles Leben.

So erklärte die Neo-Frau ihr Seelenleben vor aller Öffentlichkeit. Seit rund zehn Jahren wünschte sich der 41-Jährige aus Nürnberg, eine Frau zu sein. Damals hatte er das erste Mal ein Kleid seiner Frau angezogen – seiner Frau. Ganser ist also verheiratet. Für seine Ehegattin ist er nach wie vor der Mensch, den sie liebt. Sie stehe hinter ihrem Mann/jetzt Frau.

Normal geheiratet, letzt lesbische Lebensgemeinschaft

Frau Ganserer hat zwar einen Mann geheiratet, lebte wohl ein normales Leben und wachte eines Tages in einer lesbischen Lebensgemeinschaft auf – Stoff für eine zweite Auflage von “Good Bye, Lenin!

Im November hatte Ganserer sich öffentlich geoutet. Seither sei sein Entschluss gereift, nur noch als Frau auftreten zu wollen – allen voran in der Grünen-Fraktion im Landtag. Aus dem früheren Sprecher für Mobilität ist die queerpolitische Sprecherin geworden.

Unterstützung von CSU-Landtagspräsidentin

Landtagspräsidentin Ilse Aigner von der CSU will Ganserer auf seinem/ihrem Weg unterstützen – kommt bei den Wählern bestimmt gut an!

Bei der ersten Sitzung des Parlaments im neuen Jahr am 22. Januar wird Aigner eine Erklärung abgeben, “wie mit ihr umzugehen ist.” Aigner werde einen Hinweis an die Kollegen geben, “sie sollen Frau Ganserer auch als Frau behandeln und das werden wir unabhängig davon machen, wie die rechtliche Situation ist.”

“Probezeit” als Frau

Mit der Namensrechtsänderung soll auch bald der neuer Name, Tessa Ganserer, auf den Drucksachen des Landtags stehen. Für die rechtliche Personenstandsänderung braucht es ein Gutachten und dann muss Tessa Ganserer eine einjährige “Probezeit” als Frau bestehen. Mit Verkleiden habe das Ganze nichts zu tun. Unzensuriert empfiehlt als Mutproben: Stöckelschuhgehen, Schminken während des Autofahrens und gleichzeitig Emails abrufen, einem Gespräch folgen und Fragen beantworten.

Unveränderte sexuelle Orientierung

Schwierig für Normalsterbliche ist allerdings folgender Umstand zu interpretieren: Sein Wunsch sich als Frau zu zeigen, ändert nichts an seiner sexuellen Orientierung. Jetzt ist die unzensuriert-Redaktion verwirrt….

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