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Der US-Konzern Amazon dringt mittlerweile in alle Handelssparten vor.

14. Jänner 2019 / 13:28 Uhr

Marktplatz-Infrastrukturgesetz soll Online-Monopol von Amazon in Österreich verhindern

Einen neuen Vorschlag in Sachen digitaler Marktplatz-Regulierung macht jetzt der Österreichische Handelsverband. Hintergrund ist die wachsende Marktmacht von Unternehmen mit einem Online-Vermittlungsdienst wie etwa Amazon, die zu einer Behinderung des Wettbewerbs, des fairen Handels  und damit auch des Konsumentenschutzes werden könnte. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, bringt es auf den Punkt:

Unser Ziel ist eine vielfältige Handelswelt mit fairem Wettbewerb und fairen Preisen. Daher wollen wir marktmächtige Digitalkonzerne wie Amazon dazu verpflichten, gewerblichen Nutzern diskriminierungsfrei Zugang zu ihren Diensten zu gewähren, Gleichbehandlung sicherzustellen und einen Teil ihrer Daten anonymisiert offenzulegen.

Kleine Webshop-Betreiber haben in Österreich mittelfristig kaum noch eine Marktchance und sind von einer Listung bei Amazon regelrecht abhängig. Viele Verbraucher starten ihre Produktsuche direkt bei Amazon. Aus der Sicht des Konsumenten existiert ein Produkt somit nicht, wenn dieses nicht auf Amazon gelistet ist”,

Amazon: Handelsverband möchte Online-Monopol verhindern

Der Handelsverband möchte vor allem ein Online-Monopol des US-Konzerns Amazon in Österreich verhindern. Wie der Handelsverband darlegt,  wurde durch Amazon allein 2017 in Österreich ein Umsatz von rund 690 Millionen Euro Umsatz via amazon.de und amazon.com gemacht. Darüber hinaus wurde ein Umsatzvolumen von mindestens 700 Millionen Euro über den Amazon-Marktplatz erzielt. Somit wird in Österreich derzeit jeder zweite Euro im E-Commerce bei Amazon gemacht.

Diese Marktmacht kann auch für heimische Anbieter große Nachteile haben, wie der Handelsverband ausführt:

Die Marktmacht des Online-Vermittlungsdienstes Amazon nimmt stetig zu und die Abhängigkeit der gewerblichen Nutzer wird immer größer. Amazon ist vor allem für KMU ein Gatekeeper zum Online-Markt. Nicht nachvollziehbaren Sperrungen sind dadurch Tür und Tor geöffnet.

Im Zusammenhang mit dieser Problematik hat der Handelsverband bereits Ende 2018 bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde entsprechende Verfahren gegen Amazon angestrengt.

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