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Im ersten Jahr der türkis-blauen Regierung wurden fast so viele Asylwerber abgeschoben, als einen neuen Antrag stellten.

24. Jänner 2019 / 15:24 Uhr

Innenminister Herbert Kickl: 2018 Rekordzahl an Abschiebungen

2018 wurden mehr Ausländer abgeschoben als je zuvor. Mit 12.611 Personen wurden noch nie mehr Außerlandesbringungen seit Bestehen des Bundesamtes für Asyl und Fremdenwesen (BAF) durchgeführt. Das entspricht einem Plus von 47 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zeigte sich entsprechend stolz auf seine erste Bilanz.

Charterflüge nach Afrika und Asien

“Österreich gehört zu den Aktivsten in Europa was Abschiebungen betrifft”, betonte BFA-Gruppenleiter Wolfgang Taucher bei der Präsentation der Jahresbilanz 2018 im Innenministerium. “Nahezu monatlich” habe man Charterflüge nach Nigeria durchgeführt, sechsmal sei man nach Georgien geflogen und fünfmal in die russische Föderation, erklärte Taucher. Nach Afghanistan gingen sechs Charterflüge mit insgesamt 535 afghanischen Staatsbürgern. Aber auch nach Bosnien, Aserbaidschan und Bangladesch wurden Ausländer per Charterflug abgeschoben. Insgesamt gab es 72 Abschiebeflüge, 14 mehr als im Jahr davor.

Erstmals wurden Außerlandesbringungen auch per Fähre durchgeführt. Mittels Schiff wurden zahlreiche Afrikaner an die Nordküste des Kontinents gebracht.

Noch keine Abschiebungen nach Syrien, dafür Plus bei freiwilligen Ausreisen

Noch erfolgen keine Abschiebungen nach Syrien. Innenminister Kickl erklärte, dass derzeit eine Beurteilung laufe. Das Ergebnis stehe noch aus.

Zu den 12.611 Außerlandesbringungen durch das Bundesamt für Asyl und Fremdenwesen kommen noch freiwillige Ausreisen hinzu. Bei ihnen gab es ein Plus von neun Prozent im Vergleich zu 2017.

42 Prozent verurteilte Kriminelle

Fast jeder zweite Abgeschobene war wegen diverser Straftaten von Österreichs Gerichten verurteilt worden, nämlich 42 Prozent. “Das Bundesamt schiebt nicht die Falschen ab”, betonte der Gruppenleiter.

Mit rund 6.000 Verfahren gab es viermal so viele Versuche, den Asylstatus wieder abzuerkennen, als im Jahr davor. In 1.600 Fällen war das Aberkennungsverfahren auch erfolgreich, was eine Steigerung um 300 Prozent bedeutet.

Rückgang der Asylanträge

Die Zahl der Asylanträge ist weiter rückläufig. Waren es 2015 insgesamt 88.340 und 2017 noch 24.735, so stellten im ersten Jahr der türkis-blauen Regierung nur noch rund 13.400 Personen einen Asylantrag in Österreich. Damit wurden 2018 fast gleich viele Ausländer wieder außer Landes gebracht, als im gleichen Jahr einen neuen Asylantrag stellten.

Die meisten Anträge werden nach wie vor von “Syrern” und Afghanen gestellt. Vor allem die Anerkennung als Syrer verspricht Erfolg: 94 Prozent von ihnen wird der Asylstatus gewährt.

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