Auch an diesem Wochenende zogen mehr als 50.000 Demonstranten durch Frankreich, hauptsächlich durch die ländlichen Gebiete, um gegen das politische Establishment zu protestieren. Aus den anfa?nglichen Protesten gegen die Erho?hung der Benzinsteuer wurde eine Bewegung, die eine Umwandlung des politischen Systems und als Zeichen dafür den Ru?cktritt von Macron verlangt.
Der Großteil der Demonstrationen ist friedlich, doch immer wieder kommt es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit einem harten Kern an gewaltbereiten Aktivisten und der Polizei. Dabei wurde am 9. Februar ein Aktivist in Paris schwer verletzt. Der Mann verlor laut Augenzeugenberichten durch eine Granatenexplosion seine rechte Hand.
Störpartei bei EU-Wahl
Erst vor zwei Wochen hatte eine Aktivistin der Gelbwesten-Bewegung bekanntgegeben, dass sie mit einer eigenen Liste bei der EU-Wahl antreten werde. Die 31-jährige Ingrid Levavasseur aus der Normandie will mit der Partei Ralliement d initiative citoyenne (RIC) und 69 Kandidaten ins EU-Parlament in Brüssel einziehen.
An der Spitze der Partei steht unter anderem ein wichtiger “Macronist”, wie die Anhänger von Präsident Emmanuele Macrons genannt werden. Die Gelbwesten-Partei RIC dürfte daher als Störpartei ins Leben gerufen worden sein, um der stärksten Oppositionspartei Frankreichs, dem Rassemblement National (RN), den bis vor kurzem kolportierten Wahlsieg bei der EU-Wahl im Mai zu vereiteln.
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