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Wildtiere gehören in die Natur und nicht in den Käfig.

20. März 2019 / 08:00 Uhr

EU-Tierschutz-Kommissar plant Pelzindustrie zu fördern

Kurz vor dem Ende seiner Amtzeit will der für Tierschutz zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis der Pelzindustrie noch einen Dienst erweisen. Tierquälerische Pelztierfarmen sollen anderen Tierzuchtbetrieben gleichgestellt werden.

Etikettenschwindel “Tierwohlreferenzzentren”

In Andriukaitis Heimat Litauen ist die, in einigen Ländern wie auch Österreich, bereits verbotene Pelztierhaltung noch ein florierender Geschäftszweig, den der EU-Kommissar mit seinem Vorstoß offensichtlich zu fördern gedenkt. Dazu will er sich eines Tricks bedienen. Mit sogenannten “Tierwohlreferenzzentren” will er vordergründig verbindliche Standards für die Haltung verschiedener Tierarten erforschen und festlegen lassen. Diese “Referenzzentren” würden allerdings nicht nur Hühner oder Schweine umfassen, sondern auch die Haltung von Wildtieren wie Füchsen, Nerzen oder Marderhunden gelten. Damit würden tierquälerische Pelztierfarmen anderen Tierzuchtbetrieben oder Bauernhöfen mit Tierhaltung gleichgestellt werden.

Tierschützer schlagen Alarm

“Wildtiere gehören, wie der Name bereits deutlich macht, in die Natur und niemals in Gefangenschaft”, stellt dazu Heli Dungler, Präsident der österreichischen Tierschutzorganisation “Vier Pfoten” fest und warnt: “Die Auswirkungen dieses so positiv klingenden Referenzzentrums sind verheerend. Wenn das Halten von Wildtieren genauso normal, ja sogar erwünscht ist wie das Halten von Nutztieren, dann werden Pelzfarmen schlicht salonfähig gemacht. Und wenn man denkt, dass der freie Wettbewerb einer der Grundpfeiler der EU ist, wird es wohl nicht lange dauern, bis das österreichische Verbot von Pelztierfarmen unter Beschuss steht. Ich persönlich bezweifle, dass wir es langfristig aufrechterhalten können. Das Ganze ist ein Riesenskandal!”

Deutsche Tierschutz-Ministerin unterstützt Tierquälerei

Stramm auf Brüsseler EU-Kurs bewegt sich die in Deutschland für den Tierschutz verantwortliche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). In einem Antwortschreiben an den Deutschen Tierschutzbund und an “Vier Pfoten” stellte sie klar, dass sie sich nicht gegen die Pläne des EU-Kommissars stellen werde. Pelztierhaltung würde in anderen EU-Ländern noch eine große Bedeutung besitzen und sie halte es deshalb für hilfreich, sich wissenschaftlich mit dem Tierschutz in der Pelztierhaltung auseinanderzusetzen, so die Ministerin.

Petition gegen Andriukaitis-Plan

Dass Tierschutz und Pelztierfarmen einander ausschließen und daher ein EU-weites Verbot derartiger Betriebe, wie bereits in Österreich der Fall, angestrebt werden sollte, kommt der Politikerin leider nicht in den Sinn.

Eine Petition gegen die Pläne des EU-Kommissars kann man hier unterzeichnen.

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