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Der griechische Ex-Finanzminister und Millionär Janis Varoufakis wird für Deutschland kandidieren. Dafür spricht nicht seine Liebe zum Land, sondern ein anderer Grund.

15. April 2019 / 08:28 Uhr

EU-Wahl: Griechischer Ex-Finanzminister Janis Varoufakis tritt für Deutschland an

Griechenlands ehemaliger Finanzminister, Janis Varoufakis, kandidiert für die Bundesrepublik Deutschland bei der EU-Wahl am 26. Mai.

Der als linkslinker Politiker angetretene Varoufakis hatte auf dem Höhepunkt der griechischen Schuldenkrise gegen die Sanierungsvorgaben der EU massiv gewettert – dann aber klein beigegeben. Folglich spielt der “Mann mit dem großen Ego”, wie er in den Medien bezeichnet wird, keine Rolle mehr in der griechischen Politik.

“Gefühl für die Probleme der Menschen in Deutschland”

Die von ihm gegründete Partei “Democracy in Europe Movement 2025” (DiEM25) hat folglich in Griechenland kaum Unterstützung. Daher hofft der 58-Jährige über den deutschen Ableger seiner Bewegung doch noch ins EU-Parlament einziehen zu können. “Wir sind die erste seriöse, transnationale, progressive Bewegung”, beschreibt der Linke seine Partei. Er glaubt, ein Gefühl für die Probleme der Menschen in Deutschland zu haben, “so, wie es auch viele meiner deutschen Kollegen mit den Problemen in Griechenland haben, ohne in Griechenland zu leben”.

Lieblingsthema ist daher, wie bei allen Linken, die Wohnungsnot in den Großstädten. Dorthin zogen immerhin die meisten der Millionen Armutseinwanderer der letzten vier Jahre, die von den linken Politikern, allen voran der CDU-Vertreterin Angela Merkel, 2015 eingeladen wurden. Das hat zur Wohnraumverknappung und nach den Marktgesetzen also auch zur Verteuerung des knappen Gutes Immobilie geführt.

Wohnsitz in Berlin

Um für Deutschland kandidieren zu können, benötigt der linke Millionär einen Wohnsitz in Deutschland. Den habe er in Berlin, so Varoufakis.

Dass er sich gerade Deutschland für seine Kandidatur ausgesucht hat, liegt wohl nicht an seiner Liebe zu Land und Leuten. Vielmehr gibt es bei der Europawahl hierzulande – anders als in anderen Ländern! – keine Sperrklausel, weshalb 2014 die Satirepartei “Die Partei” mit nur 0,6 Prozent der Stimmen trotzdem ein Mandat der insgesamt 96 bundesdeutschen Sitze im EU-Parlament ergattern konnte. Darauf hofft Varoufakis. Er wäre damit fünf schöne Jahre üppig versorgt.

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