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Politiker wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen vermeiden das Wort “Christen” in ihren Beileidsbekundungen.

22. April 2019 / 12:09 Uhr

Nach Terror: Politiker in Österreich und der Welt vermeiden Wort “Christen” in Beileidsschreiben

Die verheerenden Terroranschläge auf Kirchen und Luxushotels auf Sri Lanka haben mittlerweile fast 300 Todesopfer und mehr als 500 Verletzte gefordert. Die internationalen Beileidsbekundungen sprechen im Vergleich zu den Attentaten auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch jedenfalls eine deutliche Sprache. Es wird tunlichst vermieden, Moslems die Schuld dafür zu geben und Christen als Opfer zu benennen.

Van der Bellen und Co. vermeiden klare Benennung der Opfer und Täter

Den Vogel schossen wohl der ehemalige US-Präsident Barack Obama und die demokratische Politikerin und Ex-Außenministerin Hillary Clinton ab. Sie vermieden in ihren Beileidsbekundungen tunlichst das Wort “Christen” und schrieben von einem feigen Anschlag auf Touristen und “Easter worshippers”, also “Oster-Anbetern”. Viele gläubige Christen wundern sich seither, wer oder was damit eigentlich gemeint sein soll.

Aber auch österreichische Spitzenpolitiker waren darum bemüht, tunlichst das Wort Christen zu vermeiden und die Täter zu benennen. So schrieb SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner lediglich von Attacken auf “friedlich betende Menschen und Touristen”, siehe Tweet: 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen vermied ebenfalls eine klare Benennung der Opfer sowie der Täter. Er schrieb von einem Angriff auf “friedlich betende und Gottesdienst feiernde Menschen”: 

Einzig Vizekanzler Heinz Christian Strache und Bundeskanzler Sebastian Kurz nahmen in ihren Stellungnahmen klaren Bezug auf die christlichen Opfer. Strache schrieb von brutalen Anschlägen auf Christen am Ostersonntag: 

Kanzler Kurz schrieb davon, dass die Extremisten absichtlich Christen am Ostersonntag treffen wollten:

Deutscher Außenminister sieht Hass bei Opfern

Pietätlos erschien auch die Stellungnahme des deutschen Außenministers Heiko Maas zu den Anschlägen, da er scheinbar den Betroffenen und Opfern, nicht aber den Tätern, Hass unterstellte. Er schrieb: 

Die Nachrichten aus #SriLanka machen fassungslos. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer und hoffen mit den Verletzten. Am #Osterfest so viel Hass zu erleben schmerzt. Ostern ist ein Fest der Liebe, das uns lehrt: Hass unsererseits kann nie die Lösung sein.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel vermied das Wort “Christen” in ihren Beileidsbekundungen. Das Kanzleramt schrieb in ihrem Namen lediglich von “Menschen, die sich versammelt haben, um gemeinsam Ostern zu feiern”:  

Eine klare und ungewöhnliche Verurteilung des Terrors kam hingegen von EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani. Dieser sah in den Attacken gegen Christen und Kirchen zu Ostern einen “Genozid gegen Christen”:  

Bei Christchurch sprachen alle von “Muslimen” und benannten den Täter

Auffallend und selbsterklärend sind all diese Beileidsbekundungen vor allem dann, wenn man sie mit jenen zu den ebenfalls erst kürzlich geschehenen Angriffen auf Moslems im neuseeländischen Christchurch in Vergleich setzt. Denn dort wurden sowohl die (möglichen) Motive der Tat, als auch die Opfer klar benannt.  

So schrieb SPÖ-Chefin Rendi-Wagner: 

Bin erschüttert über die Anschläge von #Christchurch. Rechte Terroristen haben 49 friedlich betende Menschen ermordet, viele schwer verletzt. Sie sind Opfer von strukturellem Hass u rassistischer Hetze gegen den Islam geworden. Wir dürfen das nicht zulassen!

Besagter deutscher Außenminister Maas schrieb wiederum von einem “grausamen Terrorangriff auf friedlich betende Muslime” und von einem Angriff ” auf uns Alle”. Angela Merkel erwähnte “friedlich betende Menschen in Moscheen” und benannte gleich “rassistisch motivierten Hass” als Motiv für die Tat. Barack Obama und Hillary Clinton trauerten wiederum in ihren Beileidsbekundungen mit der “muslimischen Gemeinde”, Clinton sprach gar von einem “Weißen-Herrenrassen-Rassismus” als Grund für die Tat. 

Zu Sri Lanka fehlen bisweilen jedenfalls bei all diesen Bekundungen die klaren Benennungen (etwa der Hass auf Christen).  

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