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Zinspolitik: Der türkische Staatschef Erdogan greift in die Währungspolitik ein.

7. Juli 2019 / 17:03 Uhr

Türkei: Präsident Erdogan lässt Zentralbankchef absetzen – Turbulenzen befürchtet

Paukenschlag in der türkischen Wirtschafts- und Währungspolitik: Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ließ per Dekret den türkischen Zentralbankchef Murat Cetinkaya mit sofortiger Wirkung absetzen. Der bisherige Notenbankpräsident soll durch seinen Stellvertreter Murat Uysal ersetzt werden.

Einen offiziellen Grund nannte die Regierung in Ankara nicht für die Blitz-Ablösung Cetinkayas. Der bisherige Zentralbankchef war seit April 2016 im Amt und genoss damals das ausdrückliche Vertrauen Erdogans.

Erdogan kritisierte Leitzinspolitik der Zentralbank

In den Focus der Kritik von Staatspräsident Erdogan dürfte Cetinkaya durch seine Leitzinspolitik geraten sein. Der bisherige Währungshüter hatte im September 2018 die Leitzinsen auf 24 Prozent angehoben, um dem dramatischen Wertverlust der türkischen Währung Lira und die massiv angestiegene Inflation zu stoppen.

Gewöhnlich gut informierte Kreise in Ankara und Istanbul sehen die Absetzung des Zentralbankchefs auch als Entlastungsoffensive für den türkischen Finanzminister Berat Albayrak. Albayrak ist ein Schwiegersohn Erdogans und gehört zum innersten Clan der Regierungspartei AKP. Zuletzt war Albayrak wegen der schlechten Wirtschaftssituation in der Türkei in der Öffentlichkeit massiv kritisiert worden.

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