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Teharan: Niemand sollte überrascht sein, wenn die Regierung Atomwaffentests durchführt.

8. Juli 2019 / 10:11 Uhr

Der Iran und die Atombombe: Die Faktenlage zu Herstellung und Urananreicherung

Die Nachrichten der letzten Tage waren voll über Meldungen über das Atomprogramm des Irans: “In wenigen Stunden: Iran beginnt mit höherer Urananreicherung” (Kurier) oder “Iran: Halten uns nicht mehr an Limit zur Urananreicherung” (Die Presse) oder “Iran will “in wenigen Stunden” mit höherer Urananreicherung beginnen” (Standard). Es ist somit ein wichtiges Thema in Europa, der Iran liegt ja nur etwas mehr als vier Flugstunden von Mitteleuropa entfernt und gilt als ein großer Machtfaktor im Nahen und Mittleren Osten.

Viele Staaten mit Atombomben

Eine Atombombe herzustellen, ist an und für sich für einen Staat, der über das erforderliche Wissen und auch die Technologie verfügt, kein unlösbares Problem. In der Vergangenheit haben es neben den großen Staaten USA, Sowjetunion, Volksrepublik China, Frankreich und Großbritannien auch Indien und Pakistan geschafft. Daneben haben Nordkorea und auch Israel die Atombombe in ihren Arsenalen. Andere Staaten, die über Urananreicherungsanlagen verfügen, könnten auch Atombomben herstellen, haben es aber nicht gemacht, beispielsweise Japan und Deutschland.

Die Herstellung von Kernwaffen

Im Zusammenhang mit der Herstellung von Atomwaffen (Kernwaffen) muss man wissen, dass die Urananreicherung einer von zwei Wegen zum Bau von Kernwaffen ist. Der andere Weg ist das Erbrüten von Plutonium (Pu) in einem Kernreaktor und seine anschließende Abtrennung vom gebrauchtem Kernbrennstoff durch Wiederaufarbeitung.

Die Intention des Irans, die Erhöhung der Uranreicherung zu forcieren, kann nur eines bedeuten: Der Iran will seine eigene Atombombe (Kernwaffe) entwickeln, oder hat sie vielleicht schon in seinen Arsenalen und er will mit seinen Aussagen die vergangenen Erfolge bei der Anreicherung des Urans der Weltöffentlichkeit gegenüber legalisieren.

Von Atombomben und Kernwaffen

Ohne hier weiter ins Detail gehen zu wollen, sollte man allerdings im Zusammenhang mit der Herstellung einer Atombombe wissen, dass nur unterschiedlich stark mit 235U angereichertes Uran als Kernbrennstoff für Kernreaktoren und Kernwaffen dienen kann. Für Kernwaffen ist eine sehr hohe Anreicherung erforderlich (mindestens 85 Prozent). Zur Herstellung einer Atombombe benötigt man daher eine Urananreicherungsanlage. Für eine Atombombe mit hoher Sprengkraft, muss 235U bzw. 239Pu in nahezu reiner Form vorliegen. Für Kernwaffen (sogenannte schmutzige Bomben), die für Terroristen interessant wären, genügt weniger reines 235U bzw. 239Pu. Mit Urananreicherung wird die Veränderung der Isotopenzusammensetzung von Natururan zugunsten des Isotops 235U bezeichnet. Natururan besteht aber nur aus 0,72 Prozent 235U, der überwiegende Bestandteil sind 99,27 Prozent 238U.

Zentrifugen für Urananreicherung

Für die Urananreicherung braucht man Zentrifugen. Der Iran besitzt in seinem Atomkomplex in Natans in der Provinz Isfahan und in Fordo, südlich von Teheran etwa 30 km nördlich von Qom, derartige Zentrifugen. Die Anlagen sind tief in die Erde hineingebaut und durch einen auch massiven Luftschlag nicht mehr komplett zu zerstören. Des Weiteren sind diese Anlagen durch die modernsten russischen S-300-Luftabwehrraketen besonders geschützt. Der Iran hat in der Vergangenheit immer wieder sein Recht zur Anreicherung von Uran zu zivilen Energieversorgungszwecken betont.

Die Beherrschung der Gaszentrifugen-Technologie zur Anreicherung ist jedoch der wesentliche Schritt auf dem Weg zur Atommacht. Bereits 2010 erklärte der damalige Präsident Mahmud Ahmadineschad, dass Uran bis 20 Prozent angereichert werde. Seitdem sind fast neun Jahre vergangen, Zeit genug, um eine höhere Urananreicherung zu schaffen. Es würde nicht überraschen, wenn der Iran innerhalb der nächste Jahre durch einen unterirdischen Atomwaffentest der Welt zu verstehen gibt, nun haben wir auch die Atombombe und wollen, so wie Nordkorea, ernst genommen werden.

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