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20. Dezember 2010 / 10:47 Uhr

Diskussion über serbische Amtssprache in Österreich

Das BiberWie FPÖ-Nationalrat Harald Stefan im Herbst 2009 Alarm schlug, sollen in einer Novellierung des Volksgruppengesetzes die seit 1964 eingewanderten Gastarbeitergruppen mit den angestammten Minderheiten auf Antrag gleichgesetzt werden können. Das Jungmigranten-Magazin „biber“ eröffnete in der aktuellen Print-Ausgabe nun per Interview mit dem serbischen Botschafter die Diskussion.

„biber“ heißt sowohl im Südslawischen als auch im Türkischen „Pfeffer“. Das ausschließlich in Deutsch geschriebene Monatsmagazin der Jungmigranten in Österreich interviewt in seiner aktuellen Ausgabe den serbischen Botschafter in Österreich Milovan Boženović.

Das Biber

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Der Botschafter kann sich Serbisch als Amtssprache vorstellen.

Die Einstiegsfrage, ob sein Resümee nach einem Jahr in Wien besser sei als jenes des türkischen Kollegen, bejaht Boženović. Die bilateralen Beziehungen würden sich gut entwickeln und auch eine Viertelmillion Serben im Lande seien gut integriert. Auf die Frage, wie für ihn der Austro-Serbe der Zukunft aussehe, meint er, er wünsche sich zum Ende seines Mandats 2013 einen „perfekten Österreicher mit serbischen Wurzeln im österreichischen Parlament“: „Ein serbischer Obama in Österreich – warum nicht?“

Die dritte Frage lautet „Was halten Sie von der Idee, dass Serben eine anerkannte Minderheit in Österreich werden?“ und Boženović antwortet: „Das ist ein interessanter Gedanke. Wir als diplomatische Vertretung werden sicher als Dialogpartner zwischen den hiesigen Serben und ihrem Staat Österreich zur  Verfügung stehen.

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„biber“ weiter: „Das würde bedeuten, dass Serbisch als Amtssprache in Schulen und Ämtern erlaubt wäre!“ Und Boženović: „Das ist denkbar und auch, vom Standpunkt der österreichischen Serben, wünschenswert. Der Staat Serbien wäre da sicher ein Partner, um zu helfen. Das Recht müssen sich die österreichischen Serben jedoch alleine erkämpfen. Das können sie auch schaffen, weil sie das Privileg haben, gleichberechtigter Bestandteil einer liberalen, nicht xenophoben und rechtsstaatlich besinnten Gesellschaft zu sein.“

Amtssprache auch für kleine Migrantengruppen?

Die Initiative der österreichischen Bundesregierung geht klar in Richtung Desintegration. Man kann die seit 1964 ins Land gekommenen Arbeitsmigranten nicht mit authochtonen Volksgruppen, die zum Teil seit dem frühen Mittelalter (wie die Slowenen) im Lande leben, gleichsetzen.

Und noch zwei Dinge sind zu bedenken: In Österreich ist laut Bundesverfassung die Staatssprache Deutsch. Regional gibt es aber zusätzliche Amtssprachen der  Minderheiten im Schul- und Gerichtsbereich. Die Migranten sind allerdings über ganz Österreich verstreut und auch Kleingruppen wie z. B. Pakistani werden auf den Gleichheitsgrundsatz und die Amtssprache Urdu pochen. Ein teures Chaos kündigt sich an.

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