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16. Jänner 2011 / 22:39 Uhr

Das böse N-Wort wird in der Literatur ausgemerzt

Huckleberry FinnWas haben zwei der berühmtesten Kinderbücher der Welt, die unvergessliche "Alice im Wunderland" des englischen Mathematik-Professors Lewis Carrol und die "Pippi Langstrumpf" von Astrid Lindgren gemeinsam? Richtig: Die beiden Meilensteine der Kinderbuchliteratur wurden schon Opfer der Political Correctness, und nun sollen ihnen weitere Werke der Weltliteratur in die PC-Zensuranstalt folgen.

Huckleberry Finn

Huckleberry Finn

Mark Twains Bestseller "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" gehörte
in den USA bereits zu den verbannten Büchern.
Foto: Hatcher Graduate Library

Die berühmten Abenteuer des Tom Sawyer und des Huckleberry Finn sind als nächste dran. Die beiden wohl bekanntesten Bücher des amerikanischen Bestsellerautors Mark Twain erscheinen nun – ca. 100 Jahre nach seinem Tod, weswegen sich Twain auch nicht mehr wehren kann – in einer neuen, "politisch korrekten" Fassung. Als Grund für die Verfälschung werden zwei böse Worte genannt. Erstens „Nigger“, ein Ausdruck, mit dem – mehrheitlich schwarze – Hip-Hop-Musiker derzeit herumwerfen, als wäre es die einzige vorrätige Bezeichnung für Afro-Amerikaner, und dessen kaum mehr akzeptierte Form „Neger“ ein Fernsehsender derzeit als Werbung für seine Model-Show verwendet. Zweitens ein neues Unwort, welches für Amerikaner indigener Abstammung über lange Zeit hinweg gebraucht wurde: Die "Rothaut" – Übersetzung des englischen „injun“ – muss Mark Twains Bücher verlassen.

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Sicherlich, Schimpfwörter gegenüber Ethnien sind abzulehnen, nur sollte man den historischen Kontext dabei nicht außer Acht lassen. Der Direktor des Mark-Twain Museum in Connecticut sagt gegenüber der auflagenstarken amerikanischen Zeitung USA Today: „Das Wort [Nigger] mag schrecklich sein, mag verletzend sein, aber es gibt einen Grund dafür, dass es da ist.“ Mark Twain wollte eben die Welt der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts in Missouri porträtieren und dachte sicherlich nicht an die Befindlichkeiten ergrauter 68er, die mit ihrem Wahn Klassiker der Weltliteratur verhunzen wollen. Bemerkenswert ist auch die Ansicht des bekannten amerikanischen Schriftstellers Ishmael Reed, selbst Angehöriger der afroamerikanischen Minderheit, "[Die beiden Werke] zu lesen, wäre besser, als sie zu zensurieren."

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