Der zunehmenden Verdrängung der deutschen Sprache aus dem Alltag hat nun die Deutsche Bahn entgegengewirkt: Ab nun werden Anglizismen wie Meeting, News und Flyer wieder durch ihre deutschen Bezeichnungen ersetzt, auch die langen englischen Floskeln in den Durchsagen wurden verkürzt. Bis die vom ehemaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn durchgedrückten Beschilderungen ausgetauscht werden, wird es jedoch noch eine Weile dauern – die Produktion der Tafeln ist zeit- und kostenaufwändig.
Foto: Sacred Destinations/flickr.com
Der "Sprachpanscher des Jahres 2007", wie der Verein deutsche Sprache ihn unehrenvoll betitelte, hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, sämtliche Begriffe des Bahnhofalltages durch mehr oder weniger korrektes Englisch zu ersetzen. Der Ticketschalter hieß "Counter", die Auskunft wurde zum "Service Point", und selbst die Toilletten erhielten den flotten Namen "McClean." Teilweise helfen diese Begriffe jedoch nicht einmal englischen Muttersprachlern. "Service Point", wörtlich "Dienstleistungspunkt", ist eine mehr oder minder kreative Neuschöpfung – in englischen Ländern tragen die Informationsstellen den Namen "Information desk".
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Doch während der neue Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, sich zu Deutsch als erster Sprache bekennt (was im heutigen Deutschland bereits eine mutige Aussage ist), rudert man in Österreich in die entgegengesetzte Richtung. In Wien plant man, die U-Bahn-Durchsagen alsbald auch in englischer Sprache abzuspielen. Die Wiener Linien sind der Meinung, dass so inhaltsvolle Informationen wie die Behinderung des U-Bahn-Verkehrs durch das altbekannte "technische Gebrechen" auch von Menschen ohne Deutschkenntnisse verstanden werden müssen.
