Die Regierung pflastert momentan wieder seitenweise die Tageszeitungen mit Inseraten zur Eigenwerbung voll. Information nennt sie das, von Propaganda spricht die Opposition. Die Medienkampagnen der Regierung beschäftigen auch den Rechnungshof. Seine Empfehlungen standen auf der Tagesordnung des Nationalrats. Unter anderem wurden Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit eingemahnt.
Eine besonders originelle Begründung für die Werbewut der Regierung lieferte dabei Medien-Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ): Die Regierung sichere durch ihre Inserate die Arbeitsplätze der Journalistinnen und Journalisten, die ja durch die Wirtschaftskrise gefährdet seien.
Diese Arbeitsplätze sichert die Regierung natürlich am liebsten, können sich die Journalisten doch besonders effektiv für die finanzielle Zuneigung gegenüber ihren Arbeitgebern bedanken: mit braver Hofberichterstattung. Wie viel mehr an Arbeitsplätzen in anderen Branchen man mit den Inseraten-Millionen sichern könnte, blieb unerwähnt.
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