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23. März 2011 / 00:33 Uhr

EU-Staaten bomben für den Frieden

BildWas als harmlose Revolution begonnen hatte, wurde nun zu einem interkontinentalen Krieg: Bomber aus England, Frankreich und den USA attackieren – natürlich ausschließlich, um die armen libyschen Rebellen zu verteidigen – Militär und Stützpunkte des afrikanischen Wüstenstaats. Noch-Staatschef al-Gaddafi droht unterdessen mit Vergeltungsschlägen. Die deutsche Regierung weigert sich, militärische Angriffe durchzuführen – und wird dafür von den Franzosen angepöbelt.

 

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Die Bomber fliegen wieder – auch über unser Land hinweg.
Foto: mashleymorgan / flickr

Die Resolution der friedensstiftenden UNO ist zwar erst wenige Tage alt: Doch als ob das Ergebnis schon vorher klar gewesen wäre, sah man bereits vor Wochen amerikanische Flugzeugträger und Kriegsschiffe, die in der Nähe der libyschen Küste stationiert wurden. Ob es einen Zusammenhang zwischen der enthusiastischen Einmischung der Alliierten und dem beeindruckenden Öl-Export des Staates gibt? Fest steht zumindest, dass die amerikanische Regierung bereits seit Jahren Rebellen auf der ganzen Welt unterstützt (sofern sie in ihrem Geiste kämpfen) – in Tunesien und Ägypten waren sie erfolgreich, in Libyen benötigen sie offenbar noch etwas Hilfe von oben.

In amerikanischen Medien stehen alle Zeichen auf Krieg. Und selbst in unserem Land, das sich noch "neutral" schimpft, rief das Schundblatt "Österreich" auf der Titelseite dem Volk "KRIEG!" entgegen, gefolgt von einer propagandistischen Darstellung des bösen Diktators und der schutzbedürftigen bewaffneten Rebellen. Die EU präsentiert sich uneinig und unschlüssig. Da der Anschein außenpolitischer Einigkeit selbst in ernsten Situationen nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, ist recht naheliegend, dass die Union nicht viel mehr ist als eine Organisation zur Überwachung und Einschränkung der europäischen Völker und deren souveräner Meinung.

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Und schließlich bleibt die Frage offen: Wenn es in Europa ebenfalls Revolutionen geben sollte, wenn die Völker den wirtschaftlichen Zwiespalt, die demographische Lage und den krampfhaften Druck der unmöglichen Vereinigung nicht mehr tragen können und wollen – auf wen werden die Flieger dann ihre Bomben werfen?

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