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2. April 2011 / 10:30 Uhr

Freier Eintritt in Europa für libysche Rebellen

BildDie Aufstände in den arabischen Ländern, die in Krawalle und Bürgerkriege ausarteten, zeigen langsam ihren Einfluss auf Europa: Während US-amerikanische, britische und französische Bomber Libyen in Schutt und Asche legen und die libyschen Jugendlichen zu immer mehr Hass anstacheln, versinkt die kleine italienische Insel Lampedusa in Flüchtlingen – größtenteils männlich und unter 30 -, die wohl nicht nur wegen akuter Lebensbedrohung gerade in Europa Zuflucht suchen. Die Bewohner laufen Sturm gegen die Besiedelung ihrer Insel, Italien kommt mit den Flüchtlingsmassen nicht zurecht und bittet andere Staaten um Unterstützung. Nun diskutiert die EU, den zukünftig aus Libyen anreisenden Flüchtlingen für ein Jahr unbeschränkt Asyl zu gewähren – die Staaten sollen diese Last untereinander aufteilen.

Die amerikanischen Bomber, Kreuzer und Geheimdiensttruppen versuchen, die Vormachtstellung der USA in jeglichen militärischen Belangen zu sichern. Frankreich und Großbritannien waren indes mindestens ebenso eifrig dabei, durch augenblicklichen Einsatz von Bombern ihre "Führungsrolle" in Europa zu unterstreichen – und verhöhnten jene Staaten, die sich in die Querelen nicht einmischen wollten. Doch nun, da der militärische Eingriff der europäischen Agressoren den blinden Hass in der Bevölkerung in eine weltpolitisch auswegslose Lage manövriert hat, müssen auch die Staaten, die den libyschen Flächenbrand in keinster Weise beeinflussen wollen, die Konsequenzen der übereilten Kriegsspiele tragen.

 

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Diese Kriegsspiele sind der EU zu weit weg – sie lädt die Rebellen ein.
Foto: B. R. Q. / flickr

Doch wie die tunesischen Flüchtlinge zeigen, bestehen die anströmenden Massen keienswegs aus besonders schutzbedürftigen Menschen wie etwa Frauen, Kindern oder Alten. Im Gegenteil: Der absolute Großteil der Angereisten sind junge Männer im Alter von 15-30, die sich in Europa ein besseres Leben versprechen (angesichts unserer Sozialsysteme muss dies für Afrikaner tatsächlich paradiesisch anmuten). Doch nicht nur deren schiere Anzahl stellt ein Problem dar: Genau jene jungen Männer sind es, die für oder gegen Ghadaffi aufeinander schießen und Libyen in einen Ort des barbarischen Schlachtens verwandeln. Die EU macht sich somit bereit, die Keime des Bürgerkriegs geradewegs in ihr Territorium zu importieren. Und nicht nur das: Das absolute i-Tüpfelchen der europäischen Menschenimportspolitik ist die Einladung jener jungen und aktivistischen Leute, auf deren Land europäische Bomben fielen und fallen. Was sie von den europäischen "Befreiern" halten, die mit Kampfjets reihenweise Zivilisten ermorden, dürfte nicht schwer auszumalen sein.

 

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Eine solche Rakete kostet eine Million Euro – in Libyen explodierten 190.
Foto: John Bowles / flickr

Die USA konnten es sich leisten, über 550 Millionen Euro für Kriegsmaschinerie und Munition in Libyen zu verpulvern – doch wenn es ums Aufräumen des Schrotthaufens oder um irgendeine konstruktive Leistung gegenüber dem libyschen Volk geht, liegt die Verantwortung wieder bei uns Europäern. In immer krasseren Ausprägungen sind die europäischen NATO-Mitglieder Marionetten und Sklaven der US-amerikanischen Aggressionspolitik. Durch deren bedingungslose Anbiederung an den sterbenden (und somit immer verzweifelter wütenden) Wirtschaftsgiganten werden auch unbeteilige EU-Staaten wie Österreich in den Sumpf aus Propaganda und Hass gezogen. Sollen wir wirklich so lange in diesem Spinnennetz hängen, bis das wackelnde System völlig zusammenbricht? Müssen wir libysche Aufrührer und Krieger in unser Land holen, um vom vernachlässigten Wohl unseres eigenen Volkes abzulenken?

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