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26. April 2011 / 11:42 Uhr

Berufsheer fast geschenkt: Darabos rechnet weiter falsch

Norbert DarabosVerteidigungsminister Darabos schwimmen die Felle davon. Kein Mensch spricht mehr von der Abschaffung der Wehrpflicht. Da muss er den SPÖ-Plan irgendwie neu ins Spiel bringen. Also hat Darabos erneut den roten Rechenstift ansetzen lassen, und wir staunen erneut: Das Berufsheer wird noch billiger. Für 1,9 Milliarden im Jahr bekommen wir eine „Profitruppe“, die alles kann: vom Katastrophenschutz bis zu den EU-Kriegseinsätzen.

Norbert Darabos

Norbert Darabos

Darabos lässt wieder rechnen.
Foto: Daniel Weber / flickr

Schon kurz nach der Präsentation der sieben Modelle flog der erste Schwindel auf. Auf Geheiß des Ministeriums musste der Generalstab das präferierte Modell drei, das Darabos irreführend Freiwilligenheer“ nennt, noch einmal nachrechnen – mit dem Ergebnis, dass es exakt gleich viel kosten sollte, wie das aktuelle Budget des Ministeriums ausmacht. Nachdem aufmerksame Beobachter bemerkt haben, dass im aktuellen Budget aber auch die Sportförderung und die demnächst auslaufenden Raten für die Eurofighter enthalten sind, liegt nun eine neuerliche Korrektur vor: 1,9 Milliarden Euro soll die neue Armee nun kosten.

ÖVP zerpflückt Darabos-Rechnung im Kurier

Doch noch bevor Darabos diesen tollen Erfolg einer seiner befreundeten Zeitungen zur Propaganda verkaufen konnte – die Österreich-Berichterstattung darüber ist überraschen objektiv – steckte der Koalitionspartner ÖVP dem Kurier das Zahlenwerk, begleitet mit fundamentaler Kritik. Es setzt zwar (noch) kein Schwarzer seinen Namen darunter, aber was die Partei von dem neuen Finanzrahmen für ein Heer ohne Wehrpflicht hält, wird überdeutlich vermittelt. Die Aufgabenstellungen im Inland (vor allem auch beim Katastrophenschutz) und  im Ausland gemäß Sicherheitsstrategie seien nicht mehr zu bewältigen. Verbände und Strukturen müssten gestrichen werden. Mit dem neuen Darabos-Modell würde Österreich mit einem Schlag 2000 Pioniere, 24.000 Grundwehrdiener, 6000 Zeitsoldaten und 27.000 Milizsoldaten verlieren, rechnet der Kurier auf Anregung der ÖVP vor.

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Das SPÖ-Unterfangen der Demontage unseres Heeres scheint immer mehr ins Stocker zu geraten. Hatte man auf Kosten des in dieser Frage ziemlich indifferenten Josef Pröll Gelegenheit, sich zu profilieren, so bläst aus der Spindelegger-ÖVP in dieser Frage offenbar ein rauerer Wind durch die Koalition. Kein Wunder: Der neue ÖVP-Obmann ist Milizoffizier.

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