Für Eltern ist das technisch ausgefeilte Babyphon eine wertvolle Hilfe im Alltag. Ein Sender mit Mikrofon überträgt die Geräusche des Kleinkindes an ein Empfangsgerät, welches innerhalb des Funktionsradius an jeder beliebigen Stelle platziert werden kann. Damit können Vater und Mutter entspannt anderen Tätigkeiten nachgehen und sich auf die moderne Überwachungstechnik verlassen.
Doch was für Eltern praktisch erscheint, muss für das Kind nicht unbedingt gleich nützlich sein. Besonders Babyphone mit DECT-Funkübertragung sind im Gegensatz zu analogen Geräten wahre Strahlungsbomben. Das Magazin „Öko-Test“ hat in seiner November-Ausgabe 18 Babyphone genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass DECT-Geräte für das Kinderzimmer besonders untauglich sind“. Diese haben eine Strahlung von über 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter und können biologische Effekte auslösen. Zwar sei die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf den Körper noch nicht ausreichend nachgewiesen, aufgrund erhöhter (Dauer-)Strahlung sind Schlafstörungen und Migräne jedoch nicht ausgeschlossen. Einige Wissenschaftler glauben sogar, dass eine zu hohe Strahlung das Krebsrisiko erhöhen kann. Da viele Verpackungen keine Information über die Strahlungsintensität liefern, sollen die Geräte mindestens im Abstand von einem Meter zum Kind aufgestellt werden, rät die Ökotest-Redaktion. Zudem sollen sie über Batterie betrieben werden, um zusätzlichen Elektrosmog durch Netzbetrieb zu vermeiden.
Im Test schnitten fast die Hälfte der getesteten Geräte mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ab. Für den Konsumenten bleibt der Kauf von analogen Babyphonen die bessere Alternative: Sie sind für den normalen Gebrauch ausreichend und erzeugen nur eine geringe Strahlung.
Für FPÖ-Konsumentenschutzsprecher Gerhard Deimek sollten die schlechten Testergebnisse Anlass sein für weitere Untersuchungen über die Strahlungsgefahr von Babyphonen. „Gerade weil es um die Gesundheit unserer Kleinsten geht, müssen Untersuchungen hinsichtlich der möglichen gesundheitsschädlichen Wirkung stattfinden“, fordert Deimek. Er will nun in einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsminister Stöger und Konsumentenschutz-Minister Hundstorfer (beide SPÖ) wissen, welche der vom deutschen Öko-Test untersuchten Geräte auch in Österreich auf dem Markt sind und welche Untersuchungen über gesundheitsschädliche Wirkungen von Babyphonen durchgeführt wurden bzw. geplant sind.
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