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15. Mai 2011 / 22:41 Uhr

Linke Eigentor-Serie rund ums WKR-Totengedenken

 TotengedenkenDie extreme bis gemäßigte Linke in Österreich hat versucht, ein Totengedenken für ein parteipolitisches Manöver zu benutzen und hat damit Schiffbruch erlitten. Die letzten Versuche, noch halbwegs unbeschädigt aus der Sache zu kommen, sind besonders peinlich. Der Grüne Karl Öllinger hat einen ausgestreckten Arm gesehen, die Rote Laura Rudas verlangt ein Bewegungsprotokoll von FPÖ-Chef HC Strache.

Totengedenken

Totengedenken

Das WKR-Totengedenken beschäftigt die Innenpolitik seit einer Woche.
Foto: Foto: E. Weber / http://www.wpfp.info/onlineredakteur/

Es muss demoralisierend sein. Nicht einmal tausend Menschen finden sich nach wochenlanger Propaganda bereit, gegen die ach so bösen Burschenschaften zu demonstrieren. Die halten seelenruhig und trotz des linken Krawalls würdig ihr Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs ab. Und sie werden es nächstes Jahr wieder tun, und übernächstes. Die Hoffnungen der Linksextremisten in die ihnen nahestehende Wiener Koalition werden enttäuscht. Fotos von Veranstaltung und Gegendemo (und besonders von deren Rückständen) lassen jeden objektiven Beobachter die Dinge richtig einordnen. Der Standard hat die gesamte Totenrede des FPÖ-Landtagsabgeordneten Wolfgang Jung als Video ins Netz gestellt. Auch hieraus wird klar, wer Meinungs- und Versammlungsfreiheit achtet und wer nicht.

Zur Fotogalerie: Totengedenken, Gegendemo und was davon zurückblieb

Da hilft dann nur noch Denunziation. Ein Teilnehmer des Gedenkens, der nach Aussage einiger anderer den am Fuße der Mölkerbastei kreischenden Demonstranten zugewunken hatte, erwies sich als fotogenes Opfer. Ein halbwegs gestreckter rechter Arm ist für manche Kreise grundsätzlich ein Hitlergruß. Nach dem Tirol-Kommers 2009 mussten dafür in der Tiroler Tageszeitung sogar die erhobenen Schwurfinger herhalten. Die flugs einsetzenden Ermittlungen wurden damals ebenso eingestellt wie es jene werden, die Öllinger nun per Sachverhaltsdarstellung eingefordert hat. Das Interesse an den Enthüllungen des Grünen hielt sich in Grenzen – abgesehen vom Standard, der seit einigen Monaten eine eigene Mitarbeiterin für deren journalistische Verwertung bezahlt.

Rudas will Offenlegung von Straches Reisen und Finanzen

Nicht weniger originell der Versuch der roten Parteisekretärin Laura Rudas, ein Stück von der medialen Aufregung um den Aufenthaltsort von FPÖ-Chef HC Strache während des Gedenkens abzubekommen. Strache solle seine Reise und die Namen seiner Gesprächspartner bekannt geben, sonst sei er so unglaubwürdig wie außenpolitisch inkompetent, erklärte Rudas. Und eine Offenlegung seiner Finanzen forderte die junge Rote bei der Gelegenheit von Strache auch gleich. Denn sein aufwändiger Lebensstil sei nur zu erklären, wenn ihm jemand Geld zustecke. Im Gegenzug könnte man sich freilich fragen, wer Fräulein Rudas‘ Garderobe bezahlt, wenn man nicht wüsste, dass sie zu jener immer größer werdenden Gruppe von Sozialdemokraten gehört, die reich geerbt oder erben werden.

FPÖ-Generalsekretär Vilimsky wischte Rudas' Bedenken belustigt vom Tisch, genauso wie die des Nachrichtenmagazins profil , das herausgefunden haben will, dass es gar kein Treffen mit jenen Politikern gab, die die Boulevard-Zeitungen Heute und Österreich genannt hatten: „Strache hat im übrigen weder die teilnehmenden Parteinamen noch Namen von Personen bekannt gegeben, daher geht auch die profil-Recherche völlig ins Leere“, so Vilimsky. Die Affäre erinnert ein wenig an „Spion & Spion“ in der österreichischen Medienwelt.

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Aber weil es in Zeiten von Griechenpleite und Massenflucht aus Nordafrika wirklich kaum interessante journalistische Themen gibt, drehte sich auch das samstägige Mittagsjournal-Interview in erster Linie um das WKR-Totengedenken, Burschenschaften und Straches Kontakte zu anderen Rechtsparteien in Europa. Es war ein viertelstündiges Verhör durch Ö1-Reporter Stefan Kappacher mit einem FPÖ-Obmann, der gehörig Contra gab: "Dass Sie uns unterstellen, dass am Tag der Kapitulation dieser nachgetrauert wird, was nicht der Fall ist, das ist die Ungeheuerlichkeit des ORF. Das zeigt, welcher politisch motivierte Rotfunk dahinter steht.“

Burschenschafter ministrabel – Öllinger ringt um Luft und Worte

Entsprechend der Gesprächsführung war für aktuelle Inhalte nicht viel Platz, dafür aber für ein neuerliches Bekenntnis Straches zur deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft, das nach der Streichung zur Haider-Zeit auch wieder ins freiheitliche Parteiprogramm kommen soll. Und Strache wurde – angesichts der Geschichte des demokratischen Österreichs geradezu lächerlich – auch dazu gedrängt, die Regierungstauglichkeit von Burschenschaftern zu bestätigen. Martin Graf und Harald Stefan nannte er namentlich. Dies wiederum sorgte für neuerliche Atemnot samt Grammatikproblemen beim Grünen Öllinger: „Eine FPÖ und ein Strache, der sich einen Minister Martin Graf oder einen Minister Harald Stefan, beide von der Burschenschaft Olympia, gut vorstellen kann, ist (sic!) unwählbar.“

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