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5. Juni 2011 / 10:40 Uhr

USA: Kampagne für Beschneidungsverbot

 Archaische Kulturen bedienen sich auch noch in heutiger Zeit Riten, die in einer humanitären Gesellschaft des 21.Jahrhunderts keinen Platz haben beziehungsweise keinen Platz haben sollten. Was sich ein Erwachsener aus freien Stücken antut, ist selbstverständlich Privatsache und soll es auch bleiben. Anders sieht die Sache aus, wenn wehrlose Geschöpfe unter dem Deckmantel der Tradition oder der Religion gequält oder verstümmelt werden.

Umstritten, jedoch unter Auflagen in Österreich leider immer noch erlaubt, ist beispielsweise das Schächten. Zu Recht verboten ist hierzulande die barbarische genitale Verstümmelung junger Mädchen. Das Gegenstück dazu – die Beschneidung männlicher Nachkommen im Judentum – wurde allerdings die längste Zeit nicht hinterfragt. Anders in den USA. Auch dort fällt das Beschneiden zwar unter die Religionsfreiheit, was aber nicht bedeutet, dass dies nicht mittels Volksentscheid geändert werden könnte. Dies versucht derzeit ein Herr namens Matthew Hess, der meint, Beschneidung wäre Kindesmissbrauch in religiösem Zusammenhang. Er fordert in seinem Volksbegehren, dass künftig Beschneidungen unter einem Mindestalter von 18 Jahren bei Strafe verboten werden sollen. Zur Popularisierung seiner Kampagne entwickelte Hess sogar einen Comic-Helden, den Forskin Man, der gegen das Monster Mohel (jüdisch für “Beschneider”) kämpft. Bereits in 14 US-Bundesstaaten wird seine Initiative betrieben, eine erste Abstimmung wird schon im November dieses Jahres in San Francisco stattfinden.

Auch Juden für Beschneidungsverbot

Überraschend ist, dass mittlerweile selbst Juden für ein Beschneidungsverbot eintreten. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang etwa die Vereinigungen “Vollständige Söhne”  und “Juden gegen Beschneidung”, welche die derzeitige Beschneidungspraxis in Frage stellen und Beschneidungen an Babys als barbarisch bezeichnen.

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