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Großbritanniens Kabeljau-Fischer verlieren als Folge der Russland-Sanktionen ein ertragreiches Fanggebiet.

29. Feber 2024 / 14:39 Uhr

Russland kündigt Fischereiabkommen mit Großbritannien

Die russische Staatsduma hat ein seit 1956 bestehendes Fischfang-Abkommen mit Großbritannien aufgekündigt. Eine Retourkutsche für Sanktionen, die für britische Konsumenten und die Fischereiwirtschaft unangenehme Folgen haben könnte.

„Geste des guten Willens“

Konkret erlaubte das Abkommen Schiffen, deren Heimathäfen im Vereinigten Königreich liegen, den Fischfang in der sowjetischen und später russischen Wirtschaftszone der Barentssee, einem äußerst fischreichen Gebiet. KPdSU-Generalsekretär Nikita Chruschtschow hatte damals den Vertrag, der ausschließlich Großbritannien einen Vorteil brachte, als „Geste des guten Willens“ unterzeichnet.

Mit der Aufkündigung verliert Großbritannien nun mit einem Schlag einen Großteil seiner Versorgung mit Weißfisch. So stammten russischen Angaben zufolge im Jahr 2022 ganze 40 Prozent von Kabeljau, Schellfisch und Lodde, die in Großbritannien konsumiert wurden, aus diesen Gewässern.

Die Engländer haben Sanktionen gegen uns verhängt – und selber formen sie ihr Menü zu 40 Prozent aus unserem Kabeljau. Vielleicht werden sie ja klüger, wenn sie etwas schlanker geworden sind,

spöttelte der Vorsitzende der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin.

Sanktionen wurden zum Bumerang

Moskau begründet das Aus des Abkommens mit dem „feindseligen Verhalten Großbritanniens“. Seit Anfang des Jahres 2022 hatte Großbritannien immer schärfere Sanktionen gegen Russland verhängt. Im März 2023 schloss das Vereinigte Königreich Russland aus dem Meistbegünstigten-Regime der Welthandelsorganisation aus und verhängte zusätzliche Zölle in Höhe von 35 Prozent auf die Einfuhr bestimmter russischer Waren. Einerseits profitierte das Königreich von der Erlaubnis, kostenlos Fisch in russischen Gewässern zu fangen, andererseits erhob man bei der Einfuhr von zusätzlichem Kabeljau aus Russland einen 35-prozentigen Strafzoll, berichten russische Medien. Ein Zustand, der für Moskau nicht mehr akzeptabel war.

Wie sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock? „Die Sanktionen bewirken nichts, aber sie sind wichtig.“

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