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6. Juli 2011 / 12:25 Uhr

Buchtipp: Späte Beichte eines jugoslawischen Geheimdienstlers

BildMai 1945: Der Zweite Weltkrieg war zu Ende. Die kommunistischen Partisanen begannen mit der Beseitigung aller vermutlichen oder tatsächlichen Feinde. Egal ob im Krieg gefangene Soldaten der Wehrmacht, Angehörige der altösterreichischen Minderheit, kroatische Soldaten und Zivilisten, Angehörige der Domobranzen oder der slowenischen Minderheit: Jeder, der sich im Einflussbereich der Tito-Partisanen befand, war in akuter Lebensgefahr.

Späte BeichteNun hat ein ehemaliger Angehöriger des jugoslawischen Geheimdienstes OZNA sein Schweigen gebrochen und sein persönliches Tagebuch veröffentlicht. Zdenko Zavadlav arbeitete bereits während des Krieges für den berüchtigten Geheimdienst Titos und erklomm rasch die Karriereleiter. In "Späte Beichte – Aus dem Tagebuch eines slowenischen OZNA-Mannes" schildert er in offener Art seine Erlebnisse und seine Zweifel an der gerechten Sache des Kommunismus in seiner Heimat Slowenien. Zavadlav legt dabei mehr als die ohnehin bekannten Verbrechen offen, er schildert auch die "Verhörmethoden" der OZNA:
"Von den Partisanengewohnheiten haben wir leider zu viele primitive Verhörmethoden übernommen. Das Prügeln war ein notweniger Bestandteil des Verhörs und der Beweisfindung."

Worte wie diese sind in der Erinnerungsliteratur ehemaliger kommunistischer Partisanen nur sehr selten zu finden, können geradezu an einer Hand abgezählt werden.

Haft und Verfolgung für geläuterten Agenten

Enttäuscht vom Kommunismus, wendet sich der Autor immer mehr von seiner einstigen Weltanschauung ab und beginnt mit den Aufzeichnungen seiner Erlebnisse. Da das Eingeständnis einer Schuld kommunistischer Partisanen an Verbrechen im ehemaligen Jugoslawien alles andere als erwünscht war, verwundert es nicht, dass Zavadlav als "Agent der GESTAPO" zunächst zu 20 Jahren Haft verurteilt und erst 1953 aus dieser entlassen wurde. Auch weiterhin wurde sein Leben bedroht, es wurden Schüsse auf sein Haus abgegeben und ein mysteriöser Unfall beendete fast sein Leben.

Dank des slowenischen Hermagoras-Verlages aus Klagenfurt ist dieses beeindruckende Dokument der jüngeren Zeitgeschichte nun auch in deutscher Sprache erhältlich.

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