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31. Juli 2011 / 09:38 Uhr

AnonAustria: Politische Spielfigur im grünen Lager

BildDie Hackergruppe Anonymous ist nicht zu stoppen: Erneut wurden Parteihomepages attackiert, nun hat das Hackerkollektiv eine Nutzerdatenbank der Grünen erbeutet. Die Reaktionen darauf waren jedoch unerwartet: Der Twitterkanal AnonAustria, der bisher von sämtlichen Medien als offizielles Sprachrohr der Hackergruppe in Österreich angesehen wurde, distanzierte sich vom Klau der grünen Daten – man bat sogar um Entschuldigung! Damit stehen die anonymen Hacker im Verdacht, parteipolitisch klare Präferenzen zu haben, was in verschiedenen Punkten den Grundsätzen des Kollektivs widerspricht – ganz abgesehen davon, dass es sich um Gesetzesbrecher handelt.

 

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Zu Anonymous gehört jeder, der dies will –
das Einverständnis von AnonAustria ist nicht nötig.
Foto: remisser / flickr

AnonAustria – beziehungsweise die dahinterstehende Gruppierung – sandte sogar eine Pressemitteilung aus, in der sie ankündigte, nach den Verantwortlichen suchen zu wollen – damit erhält die Justiz also offenbar Verstärkung, denn, so heißt es:

Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass ein oder mehrere Mitglieder von AnonAustria an dieser Aktion beteiligt waren. Diese Aktion wurde aber weder mit dem Wissen noch mit dem Einverständnis der Gruppierung durchgeführt und dergleichen wird auch innerhalb des Kollektivs nicht geduldet. […] Es liegt in der Natur des Anonymous-Kollektivs, dass sich jede Person zu jeder Zeit als "Anonymous" bezeichnen und unter diesem Namen agieren kann, was jedoch nicht bedeutet, dass diese einzelne Person auch im Sinne des Kollektivs handelt.

Kriminelle mögen Grüne – auf der Straße und im Internet

AnonAustria ist also eine Gruppierung, die per eigener Definition vom gefürchteten Kollektiv Anonymous verschieden ist. Dass AnonAustria sich begeistert an der Vernichtung bestimmter Partei-Websites beteiligt, andere Parteien jedoch verteidigt und in Schutz nimmt, lässt keinen Zweifel daran, dass die Gruppierung nicht nur politische, sondern offenbar ganz konkrete parteipolitische Interessen verfolgt. Die Nähe der Grünen zu gewaltbereiten Gruppen ist auf den Straßen altbekannt und daher in der Welt des Internets nicht weiter verwunderlich.

In der offiziellen Stellungnahme, die von den Grünen-Hackern auftauchte, bekennen sich die Urheber der Attacke eindeutig zum Kollektiv Anonymous, begründen ihre Tat und behaupten "Wir sind weder links noch rechts", um im nächsten Satz eindeutige Sympathien für die Grünen erkennen zu lassen. Deshalb wurde von den erbeutete 3 Gigabyte an Daten nur ein kleiner Teil veröffentlicht. Der österreichischen Subdivision war offenbar auch das zuviel.

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