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20. Jänner 2010 / 22:55 Uhr

Babyphone: Keine Klarheit über Gefahrenpotential für Kinder

Babyphone überwachen den friedlichen Schlaf des Kindes. Doch einige mit der DECT-Funktechnologie ausgerüstete Geräte sind im Gegensatz zu analogen Geräten wahre Strahlungsbomben und für Babys mitunter sogar gesundheitsschädigend. Unzensuriert.at veröffentlicht jetzt die Ergebnisse der parlamentarischen Anfragen von FPÖ-Konsumentensprecher Gerhard Deimek an Gesundheitsminister Alois Stöger und Konsumentenminister Rudolf Hundstorfer (beide SPÖ).

Von 19 Babyphonen, die das Magazin „Öko-Test“ in seiner November-Ausgabe untersucht hatte, produzierten die meisten beträchtlichen Elektrosmog. Viele erzeugten im Abstand von einem Meter mehr elektrische Wechselfelder, als es die Norm für Computerarbeitsplätze in 30 Zentimeter Abstand empfiehlt. Zwar ist die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf den Körper noch nicht ausreichend nachgewiesen, aufgrund erhöhter (Dauer-)Strahlung sind Schlafstörungen und Migräne jedoch nicht ausgeschlossen. Zu hohe Strahlung soll sogar das Krebsrisiko erhöhen können.

Diesen Umstand nahm FPÖ-Konsumentensprecher Gerhard Deimek zum Anlass, um die beiden zuständigen Minister zu befragen, ob die getesteten Babyphone auch in Österreich verkauft werden. Die unbefriedigende Antwort: Da es von österreichischer Seite keine Restriktionen gibt, ist es nicht auszuschließen, dass solche Produkte über „grenzüberschreitende Einkäufe oder über Fernabsatz (Internet) bezogen werden“.

Des weiteren wollte der Nationalratsabgeordnete wissen, ob es in Österreich Untersuchungen hinsichtlich der möglichen gesundheitsschädlichen Auswirkung von Babyphonen auf Kinder und Babys gibt? Laut Antwort der beiden Minister sind keine Untersuchungen bekannt. Gesundheitsminister Stöger lässt nun allerdings durch seine Arbeitsgruppe „elektromagnetische Felder“ eine entsprechende Information aufbereiten, die auf der Homepage des Ressorts veröffentlicht werden soll.

Problematisch ist jedenfalls, dass das Thema Strahlenschutz im Zusammenhang mit Kleinkindern nur äußerst stiefmütterlich behandelt wird. Grundsätzlich übt man sich im Zitieren vom Status quo der Wissenschaft, nämlich dass entsprechende Studien keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Babyphonen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Krebserkrankungen herstellen. Das von politischer Seite zumindest Maßnahmen zur Aufklärung gesetzt werden könnten, scheiterte bislang vor allem an der geringen Medienpräsenz dieses Themas. Nun bleibt zu hoffen, dass die Anfrage einen Anstoß zum Handeln gegeben hat und verstärkt Warnhinweise über das mögliche Gefahrenpotenzial erscheinen werden.

Foto auf der Startseite: Cschirp

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