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3. August 2011 / 09:51 Uhr

Der Niedergang der FPÖ-Jagdgesellschaft

BildIn diesen Tagen und Wochen haben sie wieder Hochkonjunktur, die Vertreter der FPÖ-Jagdgesellschaft. Nichts lassen sie unversucht, um einen Konnex zwischen der Tat des geistesgestörten Attentäters Anders Breivik und der demokratischen Reformpolitik der größten österreichischen Oppositionspartei zu konstruieren. Verzweifelt wird nach vermeintlichen gemeinsamen ideologischen Wurzeln gesucht. Da man diese nicht findet, wird verkürzt, verleumdet, herbeigeschrieben. Aber die Altvorderen in diesem Gewerbe konnten dies seinerzeit besser.

Anton Pelinka

Anton Pelinka

Politologe Anton Pelinka meldet sich von Ungarn aus
kaum noch zu Wort.
Foto: Gryffindor / Wikimedia / public domain

Was da täglich über Österreich, Heute, Standard oder NEWS veröffentlicht wird, ist aber nur noch ein matter Abklatsch jener Kampagnen, die aus dieser Ecke in den letzten Jahrzehnten gekommen sind. Die FPÖ-Jagdgesellschaft besteht aus den eher farblosen Apologeten einer Generation beseelter journalistischer Agitateure. Ihre Vorbilder der letzten 20 Jahre sind entweder tot, im Exil oder verstummt, da sie niemand mehr einlädt und befragt. Wenn man an die FPÖ-Jagdgesellschaft denkt, dann fallen einem sofort die Namen Worm, Scharsach, Pelinka und Purtscheller ein.

Alfred Worm ist tot, Scharsach schreibt nicht mehr

Alfred Worm etwa betrieb die FPÖ-Jagd nach einem kurzen Ausflug in die Aufdeckung roter Korruption und als erfolgloser Wiener ÖVP-Kommunalpolitiker nahezu sein gesamtes journalistisches Berufsleben, zuerst bei profil und dann bei NEWS als Kommentator und Chefredakteur. Obwohl es in den letzten Jahren sein Lebensziel war, das Ende des Dritten Lagers publizistisch mit zu verursachen, verstarb er im Jahre 2007 in dieser Hinsicht dauerhaft unbelohnt. Sein Kollege Hans-Henning Scharsach, der die Öffentlichkeit mit einer Unzahl von Anti-FPÖ Publikationen und Beiträgen in diversen österreichischen und bundesdeutschen Tages- und Wochenzeitungen „beglückte“, ist heute verstummt. Ganze Bücher (zB „Haiders Kampf“) widmete er der ihm verhassten FPÖ und ihrem damaligen Obmann Jörg Haider. Seit geraumer Zeit ist es jedoch still geworden um den heute 68jährigen.

Anton Pelinka und Wolfgang Purtscheller im "Exil"

Auch von zwei weitere Protagonisten des jahrelangen Kampfes gegen das Dritte Lager und die FPÖ hört man heute nichts mehr. Der in den neunziger Jahren im Dauereinsatz gegen die FPÖ befindliche linkssozialistische Politikwissenschaftsprofessor Anton Pelinka emigrierte wissenschaftlich 2006 an eine englischsprachige Budapester Universität in das damals noch sozialistisch regierte Ungarn und musste dort den Triumpf des rechten Lagers bei den letzten Parlamentswahlen miterleben. Seine Nachfolger in Österreich sind zwar nicht weniger links, allerdings weit weniger eloquent und daher medial eher unauffällig. Und der „Rechtsextremismusexperte“ und Journalist Wolfgang Purtscheller ist nach den bis heute ungeklärten Vorkommnissen beim linksextremen Terrorbombenanschlag von Ebergassing 1995 ins Exil nach Mexiko City abgetaucht.

Heute erledigt die „Medienarbeit“ für die Regierenden und gegen die starke freiheitliche Opposition ein Kollektiv von bemühten, aber recht unspektakulären Schreibern und Moderatoren. Der Wille ist nach wie vor da, die Qualität hat erkennbar nachgelassen.

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