Israel verstärkt derzeit mit voller Kraft den Bau einer Mauer an der syrischen Grenze. Um sich abzusichern, will Israel die bisher erst acht Kilometer lange Mauer auf 120 Kilometer verlängern. Um die Grenzbefestigung zu rechtfertigen, weisen die israelischen Behörden auf die jüngsten Vorfälle benutzt. Tatsächlich endete eine syrische Demonstration Anfang Juni an der Grenze blutig. Die tragische Bilanz: 23 Tote und 350 Verletzte.
Foto: mockstar / flickr (CC BY-ND 2.0)
Die Menge wollte an den 44. Jahrestag des Beginns des Sechstagekrieges 1967 erinnern, der mit einer arabischen Niederlage endete und im Zuge dessen für Syrien die Golanhöhen verloren gingen. Bereits im Mai kam es zu einer ähnlichen Aktion, bei der mehr als ein Dutzend Menschen getötet wurden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, Extremisten würden versuchen, die Grenzen zu durchbrechen und würden dadurch israelische Gemeinden und Bürger bedrohen. Die Sicherheitskräfte seien zu "maximaler Zurückhaltung" aufgefordert worden. Israel beschuldigte Syrien, die Unruhen nur zur Ablenkung der Proteste im eigenen Land angestachelt zu haben. Weil Israel erneute Unruhen erwartet, wurden zuletzt Tausende Soldaten an die Grenze beordert.
"Wir werden niemandem das Eindringen auf unser Territorium gestatten. Es ist unsere Pflicht als eine Armee und unser Recht als Staat, unsere Grenzen zu verteidigen und ein Eindringen von außen nicht zuzulassen", erklärte nach den blutigen Unruhen Oberst Shukroon, der Verantwortliche für die "Sicherheits-Barriere" auf den Golanhöhen. Eine noch strengere Kontrolle an der Grenze soll durch die neue Mauer ermöglicht werden. Diese Grenze wird vom Sicherheitsrat der Vereinigten Nationen allerdings nicht anerkannt, dieser hatte sogar ausdrücklich die israelische Annexion der Golanhöhen im Jahr 1981 verurteilt.
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