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11. August 2011 / 10:15 Uhr

Englands gescheiterte Einwanderungspolitik

BirminghamDie Ausschreitungen in London und vielen anderen englischen Großstädten belegen das Scheitern der lange Zeit sehr großzügigen britischen Einwanderungspolitik. Die Migrantenunruhen kommen alles andere als überraschend. Denn blickt man auf einige demografische Studien der letzten Jahre, so wurde vor der "Radikalisierung der zweiten Generation" bereits mehrfach gewarnt.

Zuwanderung vornehmlich aus den Kolonien

Birmingham

Birmingham

Mit Fotos wie diesem sucht die englische Polizei nach den
Verantwortlichen für die Unruhen in vielen Städten.
Foto: Beacon Radio / flickr (CC BY-NC 2.0)

Nach dem Zweiten Weltkrieg verwandelte sich Großbritannien in ein Einwanderungsland. Der Wohlstand schuf Bedarf an Arbeitskräften, der vornehmlich durch Arbeiter aus den Kolonien gedeckt werden konnte. Wie in vielen anderen europäischen Ländern stieß die Zuwanderung in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Unter anderem beklagten sich die Engländer darüber, dass Zuwanderer – auf Grund der großzügigen Staatsbürgerschaftspolitik – den Sozialstaat ausbeuten würden und sich nicht integrieren wollten, da es an Identifikation mit der neuen Heimat fehle. Und dies, obwohl gerade in Großbritannien weitreichende Maßnahmen gesetzt wurden, um Minderheiten ausreichende Rechte zu garantieren. Seit den 1990er Jahren jedoch zeigt sich immer mehr, dass die Politik des Multikulturalismus in England gescheitert ist. Fortwährend kam es – teilweise auch sogar zwischen verschiedenen Zuwanderergruppen – zu Auseinandersetzungen.

Seit den 1950er Jahren hat sich der Anteil der im Ausland geborener Personen in Großbritannien mehr als verdoppelt. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2001 definierten sich 8 Prozent der Bevölkerung einer ethnischen Minderheit zugehörig, hierbei stellt die Gruppe der Asiaten mit 4 Prozent den größten Anteil, gefolgt von den Afrikanern mit zwei Prozent. In der Zwischenzeit dürfte der Anteil jedoch schon bei circa 15 Prozent liegen (für ganz Großbritannien). Schätzungen und auch offizielle Zahlen liegen hierbei jedoch weit auseinander. Da auch die illegale Zuwanderung ein großes Problem darstellt, kann über den tatsächlichen Prozentsatz nur spekuliert werden. Einig ist man sich jedoch, dass Großbritannien im oberen Drittel der Zuwandererländer innerhalb der EU liegt. Vor allem die erteilten Niederlassungsbewilligungen im Zusammenhang mit Asyl stiegen in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich an. Dabei leben die meisten Zuwanderer in England und hier vor allem in der Hauptstadt London. Fast 60 Prozent aller amerikanisch-karibischen Migranten sowie gar 82 Prozent aller afrikanischen wohnen in London.

Niedriges Bildungsniveau und hohe Arbeitslosigkeit

Statistiken belegen, dass das Bildungsniveau der Migranten zumeist deutlich niedriger ist als jenes der einheimischen Bevölkerung. Trotz gleichen Anfangsvoraussetzungen geht das Bildungsniveau der schwarzen und hier vor allem der muslimischen Schüler ab etwa dem zehnten Lebensjahr deutlich zurück. Daraus folgt, dass diese Gruppen wesentlich seltener einen höheren Schulabschluss erreichen als weiße Mitschüler und auch jene mit anderem ethnischen Hintergrund. Die Arbeitslosenquote der Migranten ist doppelt so hoch wie bei den Einheimischen. Abgesehen von Indern und Chinesen haben die sichtbaren Minderheiten auch ein wesentlich niedrigeres Lohnniveau. Die Folge mangelnder Bildung und hoher Arbeitslosigkeit ist oftmals der Weg in die Kriminalität.

Schon im Jahr 2007 wurde in einer Studie auf die Gefahr der "Radikalisierung der zweiten Generation" hingewiesen, die lang- und mittelfristig als die größte Herausforderung im Vereinigten Königreich definiert wurde. Umfragen haben demnach ergeben, dass – auch im Vergleich zu den anderen Ländern der EU – in Großbritannien eine starke Entwicklung der zweiten Einwanderergeneration hin zu Entfremdung und Radikalisierung stattgefunden hat.

Polizei für Migranten ein rotes Tuch

Das Verhältnis zwischen den Migranten und der Polizei ist bereits seit langem angespannt. Auf Grund ihrer hohen Kriminalitätsneigung werden Schwarze bis zu achtmal öfter von Polizisten kontrolliert als Weiße. Dadurch wiederum wird der Hass der Schwarzen auf Polizei und Staat weiter gespeist und entlädt sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit, zuletzt eben anlässlich des Todes eines mutmaßlichen Mitglieds einer kriminellen Bande durch eine Polizeikugel.

Parallel zur Bandenkriminalität gedeihen in Großbritannien auch radikale Strömungen insbesondere im islamistischen Bereich. Auch dafür sind gerade unzufriedene Jugendliche besonders anfällig. Dass das von linker Seite stets gepriesene Modell des Multikulturalismus gescheitert ist, lässt sich an den aktuellen Ausschreitungen in England einmal mehr überdeutlich erkennen.

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