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22. Jänner 2010 / 17:43 Uhr

Kebap-Schwemme in der Genussregion Österreich

Die Kebapstände schießen aus dem Boden wie Pilze im Wald. An nahezu jeder Ecke findet man sie, U-Bahn-Stationen und Bahnhöfe sind überfüllt mit türkischen Fast-Food-Buden. In Wien ist es in diesen Tagen schon so weit, dass kaum noch Baugenehmigungen vom Magistrat vergeben werden, weil kein Platz mehr ist. Es ist keine Seltenheit, dass an großen Verkehrsknotenpunkten sechs oder sieben Buden stehen, berichtet "Die Presse".

Dem alteingesessenen Wiener fällt es zunehmend schwer, zu einer Käsekrainer oder einer Burenwurst zu kommen, gehen die Würstelstände doch zahlenmäßig in die Knie und werden bald in der Minderheit sein. Doch nicht nur dass die Kebapstände sich nahezu exponentiell vermehren, werden sie von der Bevölkerung auch immer weniger akzeptiert. Mehr und mehr werden sie als eine Art Symbol für Macht und Verbreitung der türkisch-stämmigen Immigranten angesehen. Ebenso wie bei türkischen Greißlern und Supermärkten, die zumindest mit den gesetzlichen Ladenöffnungszeiten auf Kriegsfuß zu stehen scheinen, ist auch bei den Verabreichungsplätzen für Kebap und Dürüm die Gewerbebehörde aufgerufen, genauer hinzuschauen. Auch ein Dönerstand muss laut Wiener Magistratsabteilung für Architektur und Stadtgestaltung so errichtet werden und nach außen wirken, dass er dem Wiener Stadtbild entspricht. Bei vielen in grellem Türkis, Rosa oder Gelb blinkenden Kebap-Buden ist das nicht einmal mehr Ansichtssache. 

Nicht sonderlich interessieren dürfte das Thema den Wirtschaftsminister. Eine entsprechende Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Roman Haider beantwortet Reinhold Mitterlehner von der ÖVP kaum. Seine Beamten sind nicht in der Lage (oder nicht willens?), vernünftige Zahlen zu liefern. Immerhin kooperiert sein Ministerium aber mit dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, lässt Mitterlehner ausrichten, um kulinarische Initiativen wie die "Genussregion Österreich" zu fördern. Mahlzeit, die Herren Minister! 

Die Reisenden am Bahnhof Wien-Meidling müssen auf heimischen Genuss indessen verzichten, denn dort besteht das kulinarische Angebot mittlerweile zu 100 Prozent aus Kebap-Ständen, wie Roman Haider in einer weiteren Anfrage festhält, die das touristischen Gespür der ÖBB bei der Lokalvermietung in Zweifel zieht.

Foto auf der Startseite: P. Vasiliadis

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