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22. August 2011 / 09:37 Uhr

Kubanisches Unkraut jäten mit der KJÖ

Maniokplantage Dünn ist die Reisemappe für überzeugte Kommunisten in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten geworden. Lockte vor dem Wendejahr 1989 noch der gesamte Ostblock vom Plattensee bis Wladiwostok Marxisten der unterschiedlichsten Schattierungen zu einem ideologisch versetzten Sommerurlaub mit Einsatz in der internationalen Brigade, so sind im Jahre 2011 nur noch wenige Destinationen übriggeblieben.

Maniokplantage

Maniokplantage

Auf kubanischen Maniokplantagen durfte die Kommunistische Jugend (KJÖ)
Unkraut jäten für die sozialistische Revolution.
Foto: alfste / flickr

Wenn man wirklich strammen Marxismus auf Schritt und Tritt inklusive Geheimpolizei, politischer Gefangener und sozialistischer Mangelwirtschaft erleben will, dann hat man eigentlich nur noch Kuba, Nordkorea und China zur Auswahl. Und in China muss man schon in periphere Landesteile reisen, um den realen Sozialismus wirklich genießen zu können. In den maritimen Küstenlandstrichen versprüht schon längst eine Art Minikapitalismus nach chinesischem Zuschnitt seinen eigenartigen Charme.

Sonne, Palmen Sozialismus, ein marxistisches Ideal?

So bewirbt in diesen Sommermonaten die Kommunistische Jugend Österreichs unter dem Titel: Sonne, Palmen, Sozialismus auch nur mehr Kuba als Urlaubsvariante, die man sich selbst und seinen eigenen Gesinnungsgenossen zumuten kann. Unter www.kjoe.at wird ausgeführt, dass für kommunistische Organisationen aus der ganzen Welt die Teilnahme an Solidaritätsbrigaden äußerst wichtig sei. Und weiter, dass „die Brigaden die Möglichkeit bieten, Leute aus der ganzen Welt kennen zu lernen und sich mit dem sozialistischen Alltag vertraut zu machen." Ergänzend wurde auch noch angemerkt, dass diese „Solidaritätsbrigaden“ ganz im Zeichen des kubanischen Internationalismus stehen würden. Kein Werbetexter könnte kubanisches Unkraut jäten besser bewerben als diese kommunistischen Nachwuchstouristiker.

Traum vom sozialistischen Mutterland 1991 geplatzt

Eines ist aber unverkennbar. Die österreichischen Nachwuchskommunisten leiden am Verlust des sozialistischen Mutterlandes schon sehr. Gerade einmal 20 Jahre ist es her, dass der Traum der Sowjetunion endgültig ausgeträumt worden ist, als die altkommunistischen Putschisten von Boris Jelzin damals erfolgreich zurückgeschlagen werden konnten. Die Sowjetunion löste sich auf und übrig blieb ein Russland, das zwar in Nostalgie schwelgt, sich aber aktuell als kommunistische Pilgerstätte ganz und gar nicht eignet.

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