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USA

24. August 2011 / 08:23 Uhr

Filmtipp: Restrepo – Die blutige Wahrheit des Krieges

Korengal-TalRestrepo. Der Name eines amerikanischen Stützpunktes, benannt nach dem gefallenen Sanitäter Juan "Doc" Restrepo, im afghanischen Korengal-Tal, galt als die gefährlichste Einsatzgegend für amerikanische Soldaten in Afghanistan. Die beiden Journalisten Sebastian Junger und Tim Hetherington begleiteten eine Einheit der 173. Luftlandebrigade bei ihrem Einsatz und zeigen den schonungslosen Alltag dieser, meist jungen Männer, in einem grausamen Krieg.

Beinahe täglich werden von den Medien Bilder verwundeter oder gefallener Soldaten gezeigt. Die Tragödien, welche sich dahinter verbergen, werden allerdings meist gar nicht oder nur kaum beleuchtet. Der amerikanische Journalist Sebastian Junger und der britische Fotojournalist Tim Hetherington begleiteten mit ihrer Kamera einen Zug Soldaten auf dem Horrortrip ihres meist noch jungen Lebens – ein Jahr in der Kriegshölle des Korengal-Tales von Afghanistan.

In der Dokumentation „Restrepo – Die blutige Wahrheit des Krieges“ wird der Zuschauer auf eine Reise mitgenommen, welche an schonungsloser Offenheit nicht zu überbieten ist. Für rund fünfzig amerikanische Soldaten endete diese Reise mit dem Tod. Die beiden zeigen den Alltag der Soldaten. Dabei werden scheinbar belanglose Aktivitäten wie die tägliche körperliche Hygiene genauso dargestellt wie die Patrouillen in einer feindlich gesinnten Umwelt. In einem Krisengebiet, noch dazu in der gefährlichsten Ecke Afghanistans, kann jeder Gang zur Dusche den Tod bedeuten. Umzingelt von feindlichen Kämpfern, sind die jungen amerikanischen Elitesoldaten meist zufrieden, wenn sie wieder einen Tag überlebt haben – und mehr als zu überleben, ist zumeist auch nicht der Plan. An einen gerechten Krieg zum Schutz der Heimat glaubt niemand mehr.

Korengal-Tal

Korengal-Tal

Die US-Militäroperation im Korengal-Tal war eine der verlustreichsten
des gesamten Afghanistan-Feldzugs.
Foto: Army.mil / Wikimedia (CC BY 2.0)

Die Bilder dieses Films sind fern jeglicher Hollywood-Dramatik, dennoch sprechen sie eine nur allzu deutliche Sprache. Krieg ist die Hölle, und jeder ist froh, wieder lebend nach Hause zu kommen. Die Journalisten verzichteten bei ihren Interviews weitgehend auf die Statements hochrangiger Militärs. Sie ließen stattdessen den einfachen amerikanischen Soldaten zu Wort kommen, und zwar auch nach Ende ihres Afghanistan-Einsatzes. Die wieder ins zivile Leben zurück gekehrten jungen Männer berichteten von Schlafstörungen und ähnlichen Symptomen, welche in der Medizin als PTSS (Post Traumatisches Stress Symptom) bekannt sind.

Restrepo wurde 2010 für den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert und im selben Jahr beim Sundance Film Festival als "Bester Dokumentarfilm" ausgezeichnet.

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