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24. August 2011 / 23:10 Uhr

Die SLP als fünfte Kolonne der SPÖ

 BildFür viele Zeitgenossen ist die linsextreme Sozialistische Linkspartei ein sporadisch auftretendes Ärgernis bei Wahlveranstaltungen der FPÖ. An vorderster Front ist diese Mini-Gruppierung immer wieder dabei, wenn es darum geht, ordentlich angemeldete Versammlungen der größten österreichischen Oppositionspartei, vor allem in der Bundeshauptstadt Wien, zu stören. Wie ein Wanderzirkus begleitet die SLP seit rund zehn Jahren die FPÖ. Nur wenige wissen allerdings, dass es sich bei der SLP um eine Gruppierung handelt, die aus der Mitte der Wiener SPÖ heraus gegründet worden ist.

Wurzeln: Sozialistische Jugendinternationale

 

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Die SJ hat starke Kontakte zur linksextremen Szene.
Foto: Christian Kadluba / wikimedia

Erste Anfänge dieser extrem linken Gruppierung reichen bis ins Jahr 1981 zurück. Damals fand ein  Treffen der Sozialistischen Jugend-Internationale in Wien statt, das die Grundlage für die Radikalisierung eines Teiles der Nachwuchskader innerhalb der Wiener SPÖ bildete. Einerseits huldigte dieser Personenkreis, ganz in der austromarxistischen Tradition der Ersten Republik, den Vorbildern aus der linken Ecke wie Rosa Luxemburg oder Leo Trotzki. Andererseits waren sie mit der sozialdemokratischen Realpolitik unter Bruno Kreisky, der die Partei weg vom linken Klassenkampfideal gebracht hatte, unzufrieden. Mit der linksextremen Publikation „Vorwärts“ schuf man sich auch ein eigenes Zentralorgan, um die linkssozialistischen und zum Teil kommunistischen Theorien ausleben propagandistisch zu können.

Sozialistische Jugend als Grundlage der SLP

Über die Publikation „Vorwärts“, das nach den Thesen Lenins als „kollektiver Organisator, Agitator und Propagandist“ wirken sollte, brachte man nach und nach wesentliche Teile der Sozialistischen Jugend auf Linie. So wurde etwa in Wien nach und nach die SJ in Margareten, Mariahilf, Favoriten, Brigittenau und Liesing auf den extrem linken Kurs eingeschworen. Auch in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg versuchte man, einzelne SJ-Bezirksgruppen zu „übernehmen“. Als es Mitte der neunziger Jahre zu einem Richtungsstreit innerhalb der SJ über den Beitritt zur EU gekommen war, wurden die „Linkssozialisten“ aus der SJ offiziell ausgeschlossen und die extrem linken Teile der Wiener SJ aufgelöst.

Nützliche Störenfriede gegen die gefürchtete Opposition

Obwohl offiziell seit dieser Zeit von der Mutterpartei SPÖ getrennt, gibt es etwa zur Gruppe „Sozialistische Politik in der SPÖ“ oder „Funke“ nach wie vor enge Verbindungen. Darüber hinaus wird aber auch im Rahmen des Gewerkschaftlichen Linksblocks der KPÖ und der grün-alternativen Unabhängigen Gewerkschafter in Volksfrontmanier mit anderen marxistischen Gruppen zusammengearbeitet. Deshalb wundert es auch nicht, dass in den letzten Jahren die SLP, durch Pressedienste aus dem Kreis der SPÖ angefeuert, als nützlicher Störenfried gegen die gefürchtete Opposition der FPÖ eingesetzt wird. Denn bei solchen Aktionen,will die SPÖ ja hochoffiziell nicht aufscheinen. Zu groß ist die Furcht vor einem Denkzettel bei den nächsten Wahlen.


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