Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Foto: Bild:

11. September 2011 / 10:05 Uhr

Griechenland und EU erhöhen Druck auf die Türkei

KriegsschiffDie Türkei stößt an den Grenzen ihrer Machterweiterung nicht nur mit dem Krisenherd Israel zusammen: Die angekündigte stärkere Präsenz türkischer Kriegsschiffe im Mittelmeer soll sich auch gegen die Griechen richten, die die Erdgasquellen um Zypern herum auszuschöpfen versuchen. Zwischen Griechenland und der Türkei bestehen seit langer Zeit Spannungen – doch nun, da die Türkei bereits mit einem Angriff auf israelische Streitkräfte gedroht hatte, rücken auch militärische Aktionen zwischen Athen und Ankara in den Bereich des Möglichen.

Kriegsschiff

Kriegsschiff

Griechenland und die EU fassen die angekündigte Präsenz
türkischer Kriegsschiffe im Mittelmeer als Provokation auf.
Foto:U.S. Navy / Wikimedia

Der Hintergrund der militärischen Präsenz im Mittelmeer ist nicht nur, ein politisches Signal zu setzen, sondern auch die Jagd nach Rohstoffen: Vor den Küsten Zyperns gibt es Erdgasvorkommen, die in Kürze angebohrt werden sollen. Die Türkei spricht sich gegen dieses Vorhaben aus, solange die Frage der zypriotischen Teilung ungeklärt ist, da sie die Ölfelder südöstlich von Zypern für sich beansprucht. Die angekündigte Militärpräsenz im Mittelmeer wird daher als Drohung gegen die Bohrungen betrachtet, an denen zu allem Überfluss auch israelische Unternehmen beteiligt sind.

Theodoros Pangalos, der griechische Vizepremierminister, droht der Türkei nun offen mit Vergeltung, sollten die türkischen Kriegsschiffe die Bohrungen verhindern. Auch der EU-Kommissar für erweiterte Nachbarschaftspolitik bestätigt in einem schriftlichen Statement gegenüber der türkischen "Hürriyet" das Recht der griechischen Zyprioten, ihre Gasvorräte zu nutzen, und weist den türkischen Premier Erdogan schaf zurecht: "Die EU fordert die Türkei auf, sämtliche Drohungen, Reibereien oder Aktionen, die die gute Nachbarschaft sowie die friedliche Grenzenlösung beeinträchtigen könnten, zu unterlassen."


Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

19.

Apr

14:48 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link