Am heutigen Donnerstag finden die Parlamentswahlen in Dänemark statt, und Europas Medien befürchten einen weiteren Sieg des "Rechtspopulismus". Pia Kjaersgaard, Vorsitzende der Dänischen Volkspartei, ist der Erfolg schon jetzt sicher, hat sie doch selbst die Politik ihrer Widersacher in Richtung einer verschärften Ausländerpolitik gewandelt, wie beispielsweise die wiedereingeführten Grenzkontrollen zeigen. Selbst die oppositionellen Sozialdemokraten, die laut letzten Umfragen die Wahlen gewinnen und eine künftige dänische Regierung anführen könnten, verfolgen eine scharfe Ausländerpolitik.
Foto: Brandsen / Wikimedia / public domain
Doch auch von einern anderen Seite, gegen die die charismatische Politikerin Kjaersgaard sich klar ausspricht, erhält sie Respekt und Unterstützung: Radikale Islamisten, die zehntausend ihrer Glaubensbrüder erfolgreich dazu aufgefordert haben, die demokratischen Wahlen zu boykottieren, respektieren Kjaersgaard mehr als alle anderen Kandidaten, "weil sie ehrlich ist".
In einem Interview mit dem dänischen Ekstrabladet legen die Islamisten Ali Salim und Adnan Avdic ihre Ansichten dar, zum Beispiel die obligatorische Forderung nach Einführung der Scharia; halten andererseits aber auch demografische Entwicklungen wie die zunehmende Beliebtheit des radikalen Islam unter Konvertitinnen dänischer Abstammung, fest. Sie geben offen zu, für die Missionierung in Dänemark zu sein, und vergleichen dies mit der Missionierung der arabischen Staaten durch die USA, die die "künstliche Religion Demokratie" bringen wollen.
Die laut eigenen Worten extremistischen Fundamentalisten haben jedoch kein Problem damit, die ihnen gegenüber ablehnend eingestellte Politikerin Kjaersgaard für ihre persönlichen Werte über den grünen Klee zu loben: "Wir wissen, wo sie steht. Es ist toll, dass sie sagt, dass Demokratie und Islam nicht Hand in Hand gehen können. Das ist richtig. Sie hat Recht. Sie hat die Botschaft verstanden."
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